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Gestohlene Krankendaten: Union fordert Bußgelder für Krankenkassen

Datendiebstahl hat nicht nur im Finanzsektor Konjunktur: Mitarbeiter eines Subunternehmers haben der BKK Gesundheitskasse gedroht, sensible Versichertendaten zu veröffentlichen. Die Union spricht von Schlamperei.

Vor dem Hintergrund des Datenskandals bei der BKK Gesundheitskasse dringt die Union im Bundestag auf einen besseren gesetzlichen Schutz von Krankendaten. Es sei aber ein absurder Zustand, dass "Daten etwa im Versandhandel besser geschützt sind als weitaus heiklere Informationen zu  Krankenversicherten", sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Die Kassen müssten für Schlampereien besonders scharf sanktioniert werden, forderte Uhl. "Wenn Kassen ihrer Pflicht zum sorgfältigen Umgang mit Sozialdaten nicht nachkommen, müssen ihnen spürbare Bußgelder drohen." Bei der BKK Gesundheitskasse, mit 1,5 Millionen Versicherten die größte deutsche Betriebskrankenkasse, sind möglicherweise hochsensible medizinische Daten in die Hände von Unbefugten gelangt. Das berichtet das ARD -Magazin "Kontraste".

BKK wurde erpresst

Ein Sprecher der BKK Gesundheitskasse gab zu, dass das Unternehmen erpresst werde und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet habe. Der Datenschutzbeauftragte Peter Schaar sagte, ein so leichtfertiger Umgang mit Sozialdaten sei ihm noch nicht untergekommen.

Nach Recherchen des Magazins hatte die Kasse eine externe Firma mit der Betreuung ihrer Telefon-Hotline betraut. Diese habe einen Subunternehmer angeheuert. Dessen Hilfskräfte hätten von privaten Computern oder Laptops etwa medizinische Diagnosen abrufen und speichern können. Daraufhin seien der Kasse die Daten zum Rückkauf angeboten worden. Andernfalls würden die vertraulichen Informationen veröffentlicht. Ob sie tatsächlich über die Daten verfügten, ist derzeit noch nicht bewiesen. (sf/dpa/ddp)

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