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Wirtschaft: Gewinneinbruch bei GM geringer als befürchtet

Detroit / Düsseldorf (zel/HB). Wegen der schwachen Konjunktur in den USA ist der Gewinn beim weltweit größten Automobilkonzern General Motors (GM) im dritten Quartal eingebrochen.

Detroit / Düsseldorf (zel/HB). Wegen der schwachen Konjunktur in den USA ist der Gewinn beim weltweit größten Automobilkonzern General Motors (GM) im dritten Quartal eingebrochen. So sank der Ertrag je Aktie vor Sonderposten im Jahresvergleich von 1,55 auf 0,85 Dollar, lag damit aber immer noch über den Analystenschätzungen von 0,80 Dollar je Papier. Wie GM am Donnerstag in Detroit mitteilte, wurden damit auch die eigenen Prognosen übertroffen, die bei 0,83 Dollar gelegen hatten. In dem bereinigten Gewinn sind Einmalkosten von 753 Millionen Dollar für Werksschließungen und andere außerordentliche Aufwendungen nicht enthalten. Für den Rest des Jahres äußerte sich GM verhältnismäßig positiv. Die gesamte Autobranche müsse in den USA mit einem Absatzrückgang von sechs Prozent rechnen. Für das komplette Jahr 2001 würde das einen Absatz von 16,8 Millionen Fahrzeugen bedeuten - trotz der Ereignisse vom 11. September keine große Verschlechterung gegenüber 2000. Mit hohen Nachlässen und günstigen Finanzierungsprogrammen helfen Unternehmen wie GM derzeit kräftig nach, damit der Absatz nicht noch stärker in den Keller fällt.

Für 2002 sieht General Motors größere Probleme auf die Branche zukommen. Dann könne in den USA ein Jahresabsatz von ungefähr 15,5 Millionen Autos erwartet werden. Der hohe Preisdruck wird auch in den kommenden Wochen unvermindert anhalten. GM erwartet, dass das Preisniveau im laufenden vierten Quartal etwa um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fallen wird. Verantwortlich sei dafür vor allem das nachlassende Geschäft mit Großkunden wie Mietwagenfirmen und wichtigen Industrieunternehmen.

Konzernchef Wagoner zufrieden

GM-Konzernchef Rick Wagoner äußerte sich zufrieden über das Ergebnis des dritten Quartals. "Unser Marktanteil in den USA ist in dieser Zeit nach oben gegangen", sagte er. Besonders bei leichten Nutzfahrzeugen habe der größte Automobilhersteller der Welt auf seinem Heimatmarkt zulegen können. Dass der Ertrag vor Sonderposten höher als erwartet ausgefallen ist, führte GM auf strenges Kostenmanagement zurück. "Wir wissen, dass wir noch mehr tun können, um unsere Kostenseite zu verbessern", betonte Wagoner.

Der Umsatz lag im dritten Quartal mit 42,5 Milliarden Dollar knapp unter dem Vorjahresniveau von 42,7 Milliarden Dollar. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat GM 131,3 (Vorjahr: 138,3) Milliarden Dollar umgesetzt und verbuchte einen Gewinnrückgang auf 1,2 (4,4) Milliarden Dollar. Unverändert schwierig bleibt für GM die Lage in Europa bei seiner deutschen Tochtergesellschaft Opel. Auf dem europäischen Markt ist für den US-Konzern im dritten Quartal ein Verlust von 287 (181) Millionen Dollar angefallen. In den ersten neun Monaten summierte sich das Defizit auf 527 Millionen Dollar. Im Vorjahr lag der Gewinn in dieser Zeit noch bei 206 Millionen Dollar.

Konzernchef Wagoner setzt große Hoffnung in das vom Opel-Vorstandsvorsitzenden Carl-Peter Forster gestartete Sanierungsprogramm "Olympia". Die Einführung neuer, innovativer Modelle und die gleichzeitige Reduzierung von Kosten sollen GM und Opel in die Gewinnzone zurückbringen. Allerdings bleiben die Rahmenbedingungen in Europa schwierig. GM rechnet damit, dass der Markt 2002 um drei Prozent schrumpft. Die GM-Aktie reagierte zu Handelsbeginn in New York mit einem Minus von gut zwei Prozent.

Neuer Vertriebschef für Opel

Opel-Chef Forster hat sich unterdessen für das Vorstandsressort Vertrieb einen BMW-Manager an Bord geholt. Der Vertriebs-Chef für BMW-Motorräder, Uhland Burkart, wird vom 1. November an diese Position übernehmen. Das teilte der Autohersteller in Rüsselsheim mit. Der 50-Jährige gilt als "Wunschkandidat" des ehemaligen BWM-Vorstandsmitglieds Forster. Der amtierende Opel-Vorstand für Vertrieb und Service, Andrej Barcak (55), soll den neu geschaffenen Bereich "Gebrauchtwagen" für Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall übernehmen. Mit der Entwicklung dieses Projektes will Opel versuchen, das im Verhältnis zu Konkurrenzmodellen gedrückte Preisniveau für Gebrauchtfahrzeuge anzuheben. Über die Ablösung von Barcak war schon seit Monaten spekuliert worden.

Burkart ist seit 1994 in der Geschäftsführung der BMW-Motorrad-Tochter für den Verkauf zuständig. Der gebürtige Südbadener war nach seiner Promotion in Marburg und einer dreijährigen Tätigkeit bei dem amerikanischen Konsumartikelhersteller Procter & Gamble 1985 in die BMW AG eingetreten. An den Universitäten Basel und Marburg hatte er Mathematik und Physik studiert.

zel

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