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Demonstranten im Frankfurter Bankenviertel fordern schärfere Regeln für die Geldinstitute.

© dpa

Griechen-Referendum: Banken drohen mit verzögertem Schuldenschnitt

Auf dem Euro-Gipfel hatten die Banken einem weitreichenden Schuldenerlass für Griechenland zugestimmt. Durch die geplante Volksabstimmung in Griechenland hoffen sie nun auf einen Zeitgewinn.

Die deutschen Banken halten eine vollständige Umsetzung des Pakets zur Linderung der Euro-Krise vor dem geplanten Referendum in Griechenland für unrealistisch. "Wir sollten keine vollendeten Tatsachen schaffen, bevor das Referendum durch ist", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, Michael Kemmer, am Mittwoch in Berlin.

Konkret könne er sich nicht vorstellen, dass vor der Volksabstimmung über das Rettungspaket ein Anleihentausch vollzogen werden könne, sagte Kemmer. Allerdings sollten jetzt die Vorarbeiten für den Schuldenschnitt gemacht werden. Im Übrigen erwarte er eine hohe Zustimmung der Gläubigerbanken zu dem Schuldenschnitt.

Im Rahmen des auf dem Euro-Gipfel vergangene Woche vereinbarten zweiten Rettungspakets für Griechenland haben sich die privaten Banken bereiterklärt, über einen Anleihentausch auf 50 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten. Am Montagabend hatte der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou dann aber überraschend angekündigt, das Volk über das Rettungspaket abstimmen zu lassen, das weitere tiefe Einschnitte im Haushalt des Landes vorsieht.

Das Referendum könnte noch in diesem Jahr stattfinden. Zuvor muss Papandreou allerdings eine Vertrauensfrage im Athener Parlament überstehen, die für die Nacht zum Samstag geplant ist. (rtr)

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