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Wirtschaft: Größte Emission in USA - Indikator für den Börsenmarkt

Die größte US-Telefongesellschaft AT&T Corp., New York, will in dieser Woche ihre Mobilfunksparte AT&T Wireless Group wie geplant als separate Geschäftsbereichsaktie an die Börse bringen.

Die größte US-Telefongesellschaft AT&T Corp., New York, will in dieser Woche ihre Mobilfunksparte AT&T Wireless Group wie geplant als separate Geschäftsbereichsaktie an die Börse bringen. Mit einem Erlös von bis zu 11,5 Milliarden Dollar wäre das der bislang größte Börsengang in den USA. Den bisherigen Rekord hält der Paketversender United Parcel Service Inc., der im vergangenen Jahr 5,5 Milliarden Dollar an der Börse aufnahm. AT&T will 16 Prozent des Mobilfunkbereichs emittieren. Die Kursspanne für die 360 Millionen Aktien liegt zwischen 26 Dollar und 32 Dollar. Mit der Preisfeststellung wird für Mittwoch gerechnet. Der erste Handelstag unter dem Tickersymbol AWE an der New Yorker Börse dürfte der Donnerstag sein.

Der Börsengang von AT&T Wireless gilt als Indikator für die Verfassung des US-Marktes für Neuemissionen. Sollte der Aktienkurs unter den Ausgabepreis fallen oder die Emission doch noch verschoben werden, könnte das nach Ansicht von Analysten negative Auswirkungen für den gesamten Markt haben. Wegen der starken Kursschwankungen an der Börse waren in jüngster Zeit einige IPO (Initial Public Offering) abgesagt worden. Über die Hälfte der 170 Neuemissionen in diesem Jahr notieren nach Angaben des Informationsdienstes Thomson Financial Securities Data auf oder unter ihrem Emissionskurs.

AT&T Wireless dürfte aber in einer anderen Liga spielen, als das durchschnittliche IPO. Denn bei der Mobilfunksparte handelt es sich nicht um eines der neu gegründeten Unternehmen aus dem Internetbereich, die selten Gewinne machen. AT&T Wireless hat im vergangenen Jahr aus dem laufenden Geschäft einen Gewinn von 596 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 7,78 Milliarden Dollar erzielt. Für das gesamte Jahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Gewinnwachstum um 40 bis 45 Prozent. Ein Indikator dafür sind die Ergebnisse des ersten Quartals, in dem der Überschuss aus dem laufenden Geschäft beim Mobilfunk um 112 Prozent auf 430 Millionen Dollar stieg. Der Umsatz wuchs um 40 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Von der Emission von Geschäftsbereichsaktien versprechen sich Unternehmen eine bessere Abbildung stark wachsender Sparten. Mobilfunk ist dafür prädestiniert, denn die Branche boomt in den USA. Auch die Telefongesellschaft Sprint Corp. hat mit der Sprint PCS Group einen Tracking Stock für Mobilfunk. Dessen Börsenwert liegt gleichauf mit dem der Muttergesellschaft. Fast ein Drittel der US-Bürger besitzen nach Angaben der Marktforschungsgesellschaft Yankee Group ein Mobiltelefon. Das ist im Vergleich zu 40 Prozent in Europa zwar noch wenig. Aber bis 2007 sollen über die Hälfte der Amerikaner mit einem Handy telefonieren.

nks

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