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Großbritannien: Milliardenauftrag für die Deutsche Post

Die Deutsche Post hat einen der größten Aufträge ihrer Unternehmensgeschichte bekommen: DHL wird in Großbritannien rund 600 staatliche Gesundheitseinrichtungen beliefern.

Bonn - Die Einrichtungen werden unter anderem mit Lebensmitteln, Bettwäsche, Büroausstattungen und medizinischen Geräten versorgt, wie die Post mitteilte. Der Zehn-Jahres-Vertrag hat ein Umsatzvolumen von 2,3 Milliarden Euro. Das ist nach der Fünf-Milliarden-Übernahme des Logistikgeschäfts von KarstadtQuelle im vergangenen Jahr der zweitgrößte Auftrag überhaupt für den Konzern, wie eine Sprecherin sagte.

Den Auftrag zur Belieferung der Krankenhäuser hatte das britische Gesundheitsministerium ausgeschrieben; alle großen Logistikunternehmen Europas bewarben sich. Die Verbindungen der Deutschen Post nach England kommen vor allem durch die britische Logistikfirma Exel zustande. Die Post hatte Exel im vergangenen Herbst für rund 5,5 Milliarden Euro gekauft. Exel gilt auf der Insel als führend in der Belieferung von Produktions- und Dienstleistungsfirmen. Exel-Chef John Allan integriert das Unternehmen in die Post und sitzt zugleich im Vorstand des Bonner Unternehmens. Post-Chef Klaus Zumwinkel bezeichnete den Vertragsabschluss als "bedeutenden Erfolg" der Konzernstrategie. Die Post habe der britischen Gesundheitsbehörde NHS "ein wirklich überzeugendes Angebot machen" können.

Mehr als tausend neue Arbeitsplätze

DHL wird in England unter dem Namen NHS Supply Chain ein Unternehmen führen, das zunächst 500.000 Produkte für die Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen zentral einkauft und sie dann damit beliefert. Dazu gehören unter anderem Nahrungsmittel, Reinigungsmittel, Patientenkleidung, Verbandsmittel, Büroausstattungen und Bürobedarf. Auch für Instandhaltungen wird die NHS Supply Chain zuständig sein. Damit soll die Gesundheitbehörde NHS, die mit steigenden Kosten im Gesundheitswesen kämpft, im Vertragszeitraum 1,4 Milliarden Euro einsparen.

Sitz der Firma NHS Supply Chain ist Alfreton in der mittelenglischen Grafschaft Derbyshire. Sie beschäftigt rund 1650 Menschen an sieben Standorten. Der Vertrag mit dem Gesundheitsministerium werde bestehende Arbeitsplätze erhalten und mehr als tausend neue schaffen, erklärte die Post. Um den Auftrag stemmen zu können, sollen zwei neue Vertriebszentren entstehen, eines für die zentrale Lagerung von Lebensmitteln und anderen Produkten 2008 im Zentrum des Landes, ein weiteres 2012. Bei der Beschaffung der Produkte werde das Unternehmen mit dem Zulieferer Novation zusammenarbeiten, einer Einkäufergruppe mit Sitz in den USA, teilte das Bonner Unternehmen mit. (tso/AFP)

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