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Wirtschaft: GSW verkauft sich billiger als gedacht

Berliner Wohnungsfirma startet mit 19 Euro je Aktie

Berlin - Die Aktie der Berliner Wohnungsgesellschaft GSW geht am heutigen Freitag mit 19 Euro in den Handel. Damit schafft das Unternehmen im zweiten Anlauf den Sprung an die Börse – allerdings mit einem deutlichen Preisnachlass für die Investoren. Das Unternehmen konnte seine Anteilsscheine nur am unteren Ende der bis 23 Euro reichenden Preisspanne platzieren, wie die GSW am Donnerstag zum Ende der Zeichnungsfrist mitteilte. Der Börsengang ist 468 Millionen Euro schwer und der bislang größte in Deutschland in diesem Jahr.

Der GSW selbst fließen jedoch nur 115 Millionen Euro zu. Den Löwenanteil stecken die Alteigentümer Cerberus und Goldman Sachs (Whitehall) ein, die vorerst mit jeweils rund 20 Prozent am Unternehmen beteiligt bleiben. Die Erstnotiz ist im Prime Standard geplant. „Mit den Erlösen aus dem Börsengang wollen wir weiterwachsen und unsere führende Position auf dem Berliner Wohnimmobilienmarkt ausbauen“, sagte GSW-Chef Thomas Zinnöcker. Derzeit hat das Unternehmen knapp 50 000 Wohnungen in Berlin. Übernahmeavancen der börsennotierten Rivalin Deutsche Wohnen wehrte Zinnöcker erfolgreich ab. Nun rangeln beide Gesellschaften um die wenigen attraktiven Wohnunsgbestände, die in der Hauptstadt noch zu haben sind. Schon vor einem Jahr wollte die GSW an die Börse, kippte die Pläne aber wegen der Griechenlandkrise. Auch die damals noch ungeklärte Refinanzierung des Unternehmens schreckte Investoren ab.

„19 Euro sind immer noch zu teuer“, sagte Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), dem Tagesspiegel. Die GSW profitiere von der gestiegenen Bewertung anderer börsennotierter Wohnungsunternehmen, die Bewertung habe wenig mit dem operativen Geschäft zu tun. mot/rtr

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