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Wirtschaft: Gut beraten und sicher

Ein wenig trügt die positive Jobbilanz im Dienstleistungssektor. Ein Beispiel: Für den Werksschutz setzte ein Automobilbauer früher eigene Leute ein.

Ein wenig trügt die positive Jobbilanz im Dienstleistungssektor. Ein Beispiel: Für den Werksschutz setzte ein Automobilbauer früher eigene Leute ein. Heute wird die Aufgabe durch eine externe Sicherheitsfirma erledigt. Damit ist statistisch ein Arbeitsplatz in der Industrie verloren gegangen, ein neuer im Dienstleistungsgewerbe entstanden.

Dennoch sind die Dienstleister die Gewinner des Strukturwandels. Das Bild in den einzelnen Branchen ist jedoch unterschiedlich. Im Handwerk, so heißt es beim Branchenverband ZDH, werden allein in diesem Jahr noch einmal 150000 Arbeitsplätze wegfallen – vor allem auf dem Bau. Im Dienstleistungsbereich gelte wie in der Industrie: Wo Produktivitätssteigerungen möglich sind, werden Jobs abgebaut. „Besonders deutlich sieht man das im Kreditgewerbe“, sagt Arbeitsmarktexperte Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Bankautomaten und InternetBanking haben viele Bankangestellte den Job gekostet. Zugleich stehen die Banken im Wettbewerb. Neue Jobs gibt es dagegen bei Finanzdienstleistern und Vermögensberatern, sagt Hartmut Seifert vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung: „Es ist vor allem die Erbengeneration, die diese Dienstleistungen nachfragt.“ Deutlich Beschäftigung aufgebaut haben auch Rechts- und Wirtschaftsberatungen sowie andere unternehmensnahe Servicebranchen. Nach Angaben des IW hat sich die Zahl der Unternehmensberater seit 1987 mehr als verdreifacht, die der Juristen, Verwaltungsfachleute und Werbefachleute jeweils mehr als verdoppelt. vis

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