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Wirtschaft: Gute Stimmung bei der Lufthansa

Auf der Hauptversammlung in Berlin loben die Aktionäre das Management. Die Gewinne steigen weiter

Berlin - Wolfgang Mayrhuber wird die Dienstreise nach Berlin in guter Erinnerung behalten. Denn fast alle Aktionäre, die sich am Mittwoch im Berliner ICC äußerten, lobten den Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa und seine gut 93 000 Mitarbeiter für das Geschäftsjahr 2006. Und weil die Veranstaltung mit rund 2500 Aktionären so harmonisch verlief, erfreute Mayrhuber die Hauptversammlung auch noch mit einer optimistischen Prognose. Bereits in diesem Jahr und nicht erst 2008, wie bislang angepeilt war, soll das operative Ergebnis die Milliardenschwelle übersteigen. Und da man für den Verkauf des 50-Prozent-Anteils an Thomas Cook einen Buchgewinn von 500 Millionen Euro erzielte, stellte der Vorstandschef den Aktionären auch noch einen Anteil daran bei der nächsten Dividendenzahlung in Aussicht.

Die aktuelle Dividende, die mit 70 Cent immerhin um 40 Prozent über dem Vorjahresniveau liegt, hatte zuvor den einen oder anderen Redner etwas mosern lassen. So meinte Ulrich Hocker von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, da der Konzern 1,75 Euro je Aktie verdient habe, hätte die Dividende 90 Cent betragen können. Mayrhuber verteidigte dagegen, dass der Großteil des Gewinns für Investitionen und Akquisitionen gebraucht und deshalb nicht ausgeschüttet werde.

„Wir wollen das aktiv gestalten“, sagte der Vorstandschef zum Konzentrationsprozess in der europäischen Luftfahrtbranche, doch „in naher Zukunft wird nichts passieren“. Vor wenigen Tagen erst hatte er eine Übernahme der spanischen Iberia als zu teuer abgelehnt. Überaus zufrieden sind Mayrhuber und seine Aktionäre mit der Swiss, die aus der Verlustzone geflogen ist und komplett übernommen werden soll; bislang hält die Lufthansa 49 Prozent. Alles in allem stieg das Lufthansa- Konzernergebnis 2006 um gut 77 Prozent auf den Rekordwert von 803 Millionen Euro. Mit 53,4 Millionen Passagieren flog die Gesellschaft rund vier Prozent mehr Personen als im Vorjahr.

Zu Beginn seines Rechenschaftsberichts hatte Mayrhuber im Berliner Kongresszentrum seine Freude betont, dass nach sieben Jahren wieder mal eine Lufthansa-Hauptversammlung an der Spree stattfand. „Hier steht die Wiege unseres Kranichs“, sagte Mayrhuber und erinnerte an die Gründung der Fluggesellschaft vor 81 Jahren in Berlin. Seit der Vereinigung habe der Konzern in Berlin und Brandenburg mehr als 5000 Arbeitsplätze geschaffen, und pro Woche würden gemeinsam mit den Partnern der Star Alliance gut 800 Flüge hier abgewickelt. Einem Aktionär ist das nicht genug. Er forderte den Vorstand auf, Direktverbindungen von Berlin nach Moskau und London einzurichten.

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