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Wirtschaft: Haindl Papier GmbH: Übernahme durch finnischen Konzern

Der größte deutsche Hersteller von Zeitungspapier, die Augsburger Haindl-Gruppe, wird von dem finnischen Konzern UPM-Kymmene für 3,64 Milliarden Euro übernommen. Betroffen seien die deutschen Werke in Augsburg, Schongau, Duisburg-Walsum und Schwedt sowie Tochtergesellschaften in den Niederlanden und Österreich, teilte die Haindl Papier GmbH am Dienstag mit.

Der größte deutsche Hersteller von Zeitungspapier, die Augsburger Haindl-Gruppe, wird von dem finnischen Konzern UPM-Kymmene für 3,64 Milliarden Euro übernommen. Betroffen seien die deutschen Werke in Augsburg, Schongau, Duisburg-Walsum und Schwedt sowie Tochtergesellschaften in den Niederlanden und Österreich, teilte die Haindl Papier GmbH am Dienstag mit. Mit der Transaktion geht das Familienunternehmen 152 Jahre nach seiner Gründung in fremde Hände über.

Wenn die EU-Kartellbehörde den Kauf genehmigt, will UPM-Kymmene das Werk in Duisburg-Walsum und die niederländische Firma Parenco an den norwegischen Papierhersteller Norske Skog für rund 1,1 Milliarden Euro weiter verkaufen. UPM-Kymmene übernimmt mit dem Kauf der Haindlsche Papierfabriken KGaA auch die Interot Speditions GmbH (Hamburg). Ihre Tochtergesellschaft, die Regionalfluglinie Augsburg Airways, bleibt jedoch im Besitz der Familie.

Die Haindl-Gruppe gehört mit 3,2 Milliarden Mark Umsatz zu den größten europäischen Herstellern von Rollendruckpapieren. Mit dem Verkauf will das Familienunternehmen dauerhaft Arbeitsplätze sichern. Die weltweit rund 4300 Stellen seien aber nicht in Gefahr gewesen, sagte der Firmensprecher Wolfgang Oberressl.

Haindl begründete den Verkauf mit langfristigen Überlegungen. Für ein Familienunternehmen, das nicht an der Börse notiert sei, werde die Finanzierung schwierig, sagte Oberressl. In einem Börsengang sah das Unternehmen, dessen Gesellschaftsanteile bisher bei den Nachfahren des Gründers Georg Haindl liegen, keine Alternative. Georg Haindl hatte 1849 in Augsburg die Papiermühle am Malvasierbach gekauft und damit den Grundstein für den Konzern gelegt.

Das in Helsinki und New York börsennotierte Unternehmen UPM-Kymmene produziert in 14 Ländern und erzielte im vergangenen Jahr mit rund 33 000 Beschäftigten einen Umsatz von 9,5 Milliarden Euro. Mit Haindl und seinen zwölf Papiermaschinen erhofft sich das finnische Unternehmen eine Steigerung seiner Produktionskapazität von 9,7 auf 11,6 Millionen Tonnen Papier. "Der Erwerb stärkt weiter unsere Stellung als führender Anbieter von Magazin-Papieren", teilte UPM-Kymmene mit. Vor allem die Position in Europa werde verbessert.

Die Struktur von Haindl soll sich vorerst nicht ändern. Die Haindl Papier GmbH in Augsburg soll operative Gesellschaft bleiben. Firmenchef Clemens Haindl will nach der bis Jahresende erwarteten kartellrechtlichen Genehmigung in den Ruhestand gehen. Auch Manfred Scholz - einziger Familienfremder in der Konzernspitze - will nach rund 30 Jahren aus der Geschäftsführung aussteigen. Die Familien Bischoff und Holzhey wollen sich dagegen am Grundkapital der UPM Kymmene Gruppe mit rund fünf Prozent beteiligen. Georg Holzhey werde in den Vorstand des finnischen Unternehmens eintreten.

kek

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