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Halbjahresbilanz: Springer erhöht Zeitungspreise

Gute Nachrichten sind in der Zeitungs- und Zeitschriftenbranche rar. Umso größer war am Mittwoch die Überraschung als der Axel-Springer-Verlag mit positiven Zahlen auf den Markt kam.

Der „Bild“-Konzern, Europas größtes Printhaus, trotzt mit einem wachsenden Internetangebot und Preiserhöhungen im Zeitungsgeschäft dem Abwärtstrend der Branche. Die Erlöse wuchsen im ersten Halbjahr um elf Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um mehr als sieben Prozent auf 214 Millionen Euro. Diesen Wert will Konzernchef Mathias Döpfner im Gesamtjahr auf 434 Millionen Euro steigern. „Wir gehen davon aus, dass wir uns auch im zweiten Halbjahr von der allgemein negativen Branchenentwicklung abkoppeln können“, sagte er. Der Juli sei schlecht gelaufen, der August dafür bisher extrem gut.

Die Überraschung war perfekt. Die Aktie sprang zeitweise um gut fünf Prozent auf mehr als 73 Euro. Die Preiserhöhungen bei „Bild“, „Welt“, „Hamburger Abendblatt“ sowie die gut laufenden Online-Geschäfte sorgten für eine gute Halbjahresbilanz. „Online ist der Freund, nicht der Feind der Zeitung“, sagte Döpfner. Doch gingen die Werbeeinnahmen von „Bild“ und „Welt“ zurück.

Insbesondere auFeminin.com, das Frauenportal, ist trotz der Probleme im französischen Heimatmarkt eine hoch profitable Veranstaltung für Springer. Angesichts des niedrigen Aktienkurses hatte Springer zuletzt sogar noch dazu gekauft und hält mittlerweile knapp 80 Prozent an dem börsennotierten Internetunternehmen.

Das Internet wird für die Verlage immer mehr zum Wachstumsmotor. Deshalb war die Ankündigung Döpfners wenig überraschend, die Online-Präsenz weiter auszubauen. Vor allem im Sport- und Jugendbereich will Springer stärker präsent sein. Auch regionale Internetangebote sollen den Konzern beflügeln. In diesem Jahr sei aber nicht mit größeren Käufen zu rechnen, sagte Döpfner. hps (HB)

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