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Schreibtischtäter. Viele sitzen krumm, zu niedrig und angespannt bei der Arbeit. Verspannungen und Rückenprobleme sind die Folge – wenn man nichts unternimmt. Foto: dpa

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Wirtschaft: Haltung bewahren

Wie man Rückenproblemen am Schreibtisch vorbeugt

Es zieht im Nacken, die Schultern schmerzen – kurze Massagen oder etwas Krankengymnastik in der Mittagspause können schon helfen. „Die richtigen Übungen sind gut für den Körper, und es entstehen auch kreative Gedanken“, sagt Nils Graf Stenbock-Fermor, Vorsitzender des Deutschen Orthopäden-Verbands in Aachen. In einigen Firmen kämen inzwischen sogar Physiotherapeuten samt Massagebank oder Gymnastikball in den Betrieb und behandelten dort die Mitarbeiter. „Das ist auch gut für die Produktivität eines Unternehmens“, sagte Stenbock-Fermor. Leider aber selten. Der Experte schätzt, dass etwa zwei Prozent der deutschen Unternehmen solche physiotherapeutischen Angebote nutzen.

Um Rückenproblemen vorzubeugen, sollte der Computer-Bildschirm im Büro höhenverstellbar und auf Augenhöhe sein, sagte der Orthopäde. Wenn das Display zu niedrig ist, hocken viele „Schreibtischtäter“ krumm und mit abgesenktem Kopf auf ihren Stühlen. Das könne zu Verspannungen und Kopfschmerzen führen. „Gerade zu sitzen ist für die Wirbelsäule sehr wichtig“, erklärte Stenbock-Fermor.

Der Stuhl sollte möglichst hoch eingestellt sein, so dass die Ellenbogen frei schweben. „Das bringt einen Winkel von 80 bis 90 Grad zwischen Unterarm und Oberarm.“ Beim Handhaben der Computer-Maus sei Lockerheit gefragt. Denn wer verkrampft, riskiert eine schmerzhafte Sehnenscheidenentzündung. Hilfreich seien zudem Unterarm-Polster vor der Tastatur, um die Gelenke zu entlasten.

Häufig spiele auch der die psychische Einstellung zum Job eine Rolle, wenn es um Haltungs- und Gelenkprobleme geht, sagte Stenbock-Fermor. Er hat die Erfahrung gemacht, dass Angestellte in der öffentlichen Verwaltung – etwa in der Justiz – häufiger über Gelenkschmerzen bei der Computerarbeit klagen als Mitarbeiter aus der Kreativbranche. Einen möglichen Grund dafür sieht er darin, dass Kreativarbeiter wie zum Beispiel Designer recht häufig mit großer Begeisterung bei der Arbeit seien. dpa

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