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Handel mit China: EU-Unternehmen beklagen Protektionismus

Die europäische Wirtschaft ist zunehmend besorgt über einen "wirtschaftlichen Nationalismus" in China. Außerdem zählen unzureichender Marktzugang, mangelnde Transparenz, Produktpiraterie und Umweltzerstörung unverändert zu ihren größten Problemen in dem asiatischen Land.

Bei der Vorlage des Jahresberichts der Europäischen Handelskammer in China sagte deren Präsident Jörg Wuttke am Dienstag vor der Presse in Peking, europäische Unternehmen seien dennoch "insgesamt optimistisch über ihre Geschäfte in China". "Starkes Wirtschaftswachstum hilft weiterhin dem Geschäftsumfeld, aber Handels- und Investitionshindernisse werden immer raffinierter", sagte Wuttke. "Europäische Unternehmen könnten mehr zur chinesischen Wirtschaft beitragen, wenn sie die gleichen Wettbewerbsbedingungen wie ihre chinesischen Konkurrenten hätten."

Nicht tarifäre Handelsbarrieren kosteten der europäischen Wirtschaft heute wahrscheinlich mehr als 20 Milliarden Euro im Jahr an entgangenen Geschäftsmöglichkeiten, sagte der Kammerpräsident. Zu "wirtschaftlichem Nationalismus" zählte Wuttke einen Protektionismus, der Unternehmen wegen ihrer ausländischen Herkunft von Infrastrukturprojekten und öffentlichen Ausschreibungen ausschließt oder auch Unternehmensfusionen verhindert. Dahinter steckten "vor allem wirtschaftliche Interessengruppen", die Monopole suchten und Ausländer ausschließen wollten.

Verwundert zeigte sich Wuttke auch über den "sehr emotionalen Boykott" der französischen Einzelhandelskette Carefour im Frühjahr oder von Touristenreisen nach Paris, nachdem es während des olympischen Fackellaufes in der französischen Hauptstadt zu anti-chinesischen Protesten gekommen war. China ist der zweitwichtigste europäische Handelspartner. Der bilaterale Handel stieg 2007 um 17 Prozent auf 302 Milliarden Euro. (mfa/dpa)

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