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feierte Daimler am Samstagabend in Stuttgart. Oben auf dem Bild lässt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel, eingerahmt von Daimler-Chef Dieter Zetsche und Ministerpräsident Stefan Mappus ablichten. Merkel posierte darüberhinaus vor einem emissionsfreien Auto, und Zetsche brachte seine Tochter mit. Fotos: rtr/dpa/AFP

© Reuters

Wirtschaft: Happy Birthday, Auto!

Daimler feiert eine Geburtstagsgala mit viel Prominenz und einer kritischen Bundeskanzlerin

Stuttgart - Zur großen Geburtstagsparty fuhr Bundeskanzlerin Angela Merkel standesgemäß in einer S-Klasse-Limousine vor – mit Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Stefan Mappus an ihrer Seite. Auch Fußballkaiser Franz Beckenbauer und Boris Becker kamen am Samstagabend nach Stuttgart. Per Videobotschaft überbrachten Clint Eastwood, Karl Lagerfeld und Joachim Löw ihre Glückwünsche. Happy Birthday, Auto!

Daimler hatte zum 125. Geburtstag des Autos geladen. Am 29. Januar 1886 hatte Carl Benz sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ unter der Patentnummer 37435 beim Berliner Patentamt eingereicht. Dieses Datum gilt als Geburtsstunde des Automobils. Vorstandschef Dieter Zetsche nutzte die Gunst der Stunde, sein Unternehmen auch bei den alternativen Antrieben als Taktgeber zu positionieren: „Als Erfinder des Automobils hat Daimler den Anspruch, die Zukunft der Mobilität von der Spitze weg zu gestalten.“ Das wollen die Schwaben mit einer spektakulären Aktion unter Beweis stellen. Am Samstag wurde der Startschuss für die 30 000 Kilometer lange Fahrt einer Mercedes-B-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb gegeben. In 125 Tagen soll der Kompaktwagen durch 14 Länder und vier Kontinente unterwegs sein und so den hohen Reifegrad der Technologie belegen. Indirekt wird mit der Aktion aber auch der Finger in eine Wunde gelegt: Für den nötigen Wasserstoff und Strom gibt es noch kein flächendeckendes Tankstellennetz.

Diese offene Flanke sprach auch Merkel vor den rund 1400 Gästen an. Und frotzelte weiter in Richtung Management. In Anlehnung an die erste heimliche Fernfahrt in einem benzinbetriebenen Motorwagen von Bertha Benz betonte Merkel, dass auch im Daimler-Konzern Frauen eine größere Rolle spielen könnten. Im Vorstand sitzt überhaupt keine Frau. Das könnte sich aber ändern: Angeblich soll die Bundesverfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt zu Daimler wechseln. dpaDAIMLER AG]

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