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Hartz-Nachfolger Neumann: Ein beharrlicher Verhandler

Auf Audi-Personalvorstand Horst Neumann wartet in seiner neuen Aufgabe als VW-Arbeitsdirektor eine große Herausforderung.

Ingolstadt - Bei Europas größtem Autobauer muss der 56-Jährige künftig den harten Sparkurs mitgestalten, mit dem der Konzern seine Kosten drastisch senken will. Erfahrungen dafür sammelte Neumann zuletzt beim Abschluss eines Beschäftigungspaktes bei der VW-Tochter Audi, an dem er federführend mitgearbeitet hatte. Dabei trotzte das Unternehmen der IG Metall eine Einkommenssenkung für neu eingestellte Mitarbeiter sowie längere Arbeitszeiten für einen Teil der Beschäftigten ab. Im Gegenzug soll bis 2011 auf betriebsbedingte Kündigungen in Ingolstadt und Neckarsulm verzichtet werden.

Neumann wurde am 26. Juni 1949 in Leverkusen geboren. Seine berufliche Laufbahn begann der promovierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler 1973 als Referent beim Senator für Wirtschaft in Berlin. Von 1978 bis 1994 war er in der Wirtschaftsabteilung beim IG-Metall-Vorstand in Frankfurt am Main beschäftigt, die er von 1983 an stellvertretend leitete. Parallel gehörte er verschiedenen Aufsichtsräten an, unter anderem dem der Adam Opel AG. Neumann gilt bei Verhandlungen als beharrlich in der Sache, und zugleich ausgleichend und zurückhaltend. «Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann will er das auch so haben», sagt einer, der ihn kennt.

Auch als Arbeitsdirektor war der 56-Jährige bereits tätig, nämlich bei der Rasselstein GmbH und bei der Rasselstein Hoesch GmbH, beides Töchter des ThyssenKrupp-Konzerns. Seit Juli 2002 ist Neumann im Audi-Vorstand verantwortlich für das Personal- und Sozialwesen. Einen der Schwerpunkte hat der künftige VW-Arbeitsdirektor dabei auf Fitness und Gesundheit der Mitarbeiter gesetzt. Dafür regte er einen Gesundheits-Check an, der zurzeit in einer Pilotphase getestet und sukzessive an allen Audi-Standorten eingeführt werden soll. (tso/dpa)

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