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Hauptstadtregion: Europa preist Brandenburg

Das Land wird als "Unternehmerregion 2011" ausgezeichnet, besonders für seine Wirtschaftsförderung. Die Mark schlägt sogar Baden-Württemberg.

Von Matthias Matern

Brüssel/Potsdam - Das Land Brandenburg hat sich offensichtlich zum europäischen Musterschüler wirtschaftlicher Entwicklung gemausert. Gemeinsam mit der spanischen Region Murcia und dem irischen County Kerry wurde das Land am gestrigen Donnerstag in Brüssel mit dem Preis „Europäische Unternehmerregion 2011“ ausgezeichnet. Damit setzte sich Brandenburg gegen insgesamt 35, teilweise wirtschaftlich bekannterweise starke Konkurrenten durch. Um die erstmals vergebene Auszeichnung bewarben sich auch die italienische Stadt Mailand, Spaniens Hauptstadt Madrid und das Bundesland Baden-Württemberg. Berlin nahm an dem Wettbewerb nicht teil. Ausgelobt wurde die Auszeichnung vom Ausschuss der Regionen der Europäischen Union (AdR), einer Versammlung regionaler und kommunaler Interessenvertreter aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten.

Mit dem Preis will der europäische Regionalausschuss eigenen Angaben zufolge die Weitsichtigkeit und Visionen einer Region ehren – daher auch die Ausschreibung des Preises für 2011 – und wirtschaftlich und ökologisch besonders vorbildliche Regionen fördern. Für das Land Brandenburg nahm Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) die Auszeichnung entgegen. „Der Preis ist für uns Ansporn, die Menschen in Brandenburg noch mehr zu unternehmerischem Denken und Handeln verbunden mit sozialer und ökologischer Verantwortung zu ermutigen“, sagte Christoffers in Brüssel. Der Geschäftsführer der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB), Steffen Kammradt, bezeichnete den Preis als „großartiges Kompliment für den Wirtschaftsstandort Brandenburg“.

Besonders positiv bewertete die Jury an der brandenburgischen Bewerbung die dargelegten Strategien zur Stärkung unternehmerischer Potenziale, etwa die enge Zusammenarbeit aller Akteure der Wirtschaftsförderung. So war zwar zuletzt aufgrund der Wirtschaftskrise die Zahl der Investitionen auch in Brandenburg leicht rückläufig, doch vor allem im Bereich der wissenschaftsorientierten Spitzentechnologie gab es 2009 deutlich mehr Existenzgründungen als 2008. Mit insgesamt 140 Millionen Euro lag die Summe der Investitionen brandenburgischer Unternehmen in Forschung und Entwicklung knapp dreimal höher als im Vorjahr.

Gelobt wurden aber nicht nur Maßnahmen, die bereits vor der Landtagswahl im September 2009 entwickelt worden sind. Auch spätere Entscheidungen hob die Jury als richtig hervor. Darunter die geplanten Änderungen bei der Wirtschaftsförderung. Wie Christoffers bereits Ende 2009 angekündigt hatte, will das Land künftig Darlehen einführen, statt ausschließlich Fördermittel zu vergeben.

Als „erfolgversprechende Strategie für nachhaltiges Wachstum“ bezeichnete die neue Präsidentin des EU-Regionalausschusses, Mercedes Bresso, die Bemühungen Brandenburgs um eine umweltfreundlichere und energieeffizientere Wirtschaft. 2008 wurde Brandenburg mit dem „Leitstern“ als bestes Bundesland im Bereich erneuerbarer Energien ausgezeichnet. Künftig will sich das Land zudem auch als Kompetenzstandort für „Clean Technologies“ profilieren, zum Beispiel Möglichkeiten für energiesparende Produktionsabläufe in der Industrie entwickeln und kohlendioxidarme Energiegewinnung aus fossilen Rohstoffen fördern.

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