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Wirtschaft: Health-Care-Firma Curasan: Kugeln im kaputten Zahn - Knochenersatzstoff-Hersteller startet heute am Neuen Markt

Die bislang übliche komplizierte und teure Behandlung von Knochendefekten soll bald der Vergangenheit angehören. Die Ablösung kommt in Form millimetergroßer, weißer Kügelchen und heißt "Cerasorb".

Die bislang übliche komplizierte und teure Behandlung von Knochendefekten soll bald der Vergangenheit angehören. Die Ablösung kommt in Form millimetergroßer, weißer Kügelchen und heißt "Cerasorb". Dort, wo im Körper ein Knochen beschädigt ist - vor allem im Schädel- und Kieferbereich - kann die Stelle mit dem aus Calcium und Phosphat bestehenden Knochenaufbaumittel gefüllt werden. Nach einigen Monaten, verspricht der Hersteller Curasan, werde dort gesunder Knochen nachwachsen. Das Unternehmen aus Kleinostheim, nach eigenen Angaben einer der führenden Spezialisten für regenerative Biomedizin, gibt am heutigen Donnerstag sein Debüt am Neuen Markt in Frankfurt.

"Unser Ziel ist es, Weltmarktführer in der Knochenregeneration zu werden", hatte der Vorstandsvorsitzende Hans Dieter Rössler angekündigt. Mit dem Erlös aus dem Börsengang will das Unternehmen vor allem die weltweite Expansion sowie den Ausbau der Produktpalette vorantreiben. Abgesehen von dem Herzstück Cerasorb hat das Unternehmen 24 weitere neue Produkte auf dem Markt. Drittes Standbein neben synthetischen Biomaterialien und biologischen Produkten sind Generika.

Der Preis der Curasan-Aktie liegt mit 18,50 Euro am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne von 15,50 bis 18,50 Euro. Die Emission war nach Angaben der konsortialführenden Concord Effekten Bank, deutlich zweistellig überzeichnet. Am grauen Markt wurde die Aktie am Mittwoch mit 26 bis 27 Euro gehandelt. Insgesamt sind 1,467 Millionen Aktien, einschließlich Mehrzuteilungsoption, ausgegeben worden. Der Streubesitz wird bei bis zu 26,41 Prozent liegen. Als Risiko nennt der Verkaufsprospekt neben der fehlenden Patentierung von Cerasorb die noch geringe Akzeptanz des Knochenaufbaumittels sowie die Gentechnologie, die den Pharmamarkt durch Bekämpfung der Ursprungsdefekte stark verändern könnte. Zugelassen ist Cerasorb bisher nur in der EU, in den USA wird es nach Unternehmensangaben voraussichtlich im kommenden Jahr so weit sein. 2001 will die Curasan AG auch erste Gewinne erzielen. Das Unternehmen machte 1999 einen Umsatz von 15,4 Millionen Mark, bei einem Verlust von zwei Millionen Mark und beschäftigte 75 Mitarbeiter.

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