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Wirtschaft: Heidelberger Druckmaschinen AG: Umsatzplus von zehn Prozent erwartet - Großaktionäre wollen sich Anteilen trennen

Die Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg, kann sich über einen deutlich gestiegenen Umsatz freuen, hinkt beim Ergebnis aber aufgrund von Sonderentwicklungen hinterher. Dass Heideldruck über ein weiterhin großes Wachstumspotential verfügt, belegen die vorläufigen Zahlen des ersten Quartals 2000/01.

Die Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg, kann sich über einen deutlich gestiegenen Umsatz freuen, hinkt beim Ergebnis aber aufgrund von Sonderentwicklungen hinterher. Dass Heideldruck über ein weiterhin großes Wachstumspotential verfügt, belegen die vorläufigen Zahlen des ersten Quartals 2000/01. Die Umsätze legten um 18 Prozent auf 984 Millionen Euro zu, die Auftragseingänge stiegen sogar um 65 Prozent auf 1,738 Milliarden Euro. Dagegen werde das Ergebnis deutlich unter dem Vorjahreswert liegen, da die gesamten Kosten für die Branchenmesse Drude nach IAS-Rechnungslegung im ersten Quartal verkraftet werden müssen, sagte am Dienstag Finanzvorstand Gerhard Meyer. Für das Gesamtjahr rechnet Meyer aber dennoch mit einem Plus von rund zehn Prozent bei Umsatz und Ergebnis. Dabei wird die Drupa gewaltig helfen. Heideldruck hatte mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro dreimal soviele Aufträge ergattern können wie auf der letzten Messe vor fünf Jahren. Kapazitätsengpässe aufgrund der hohen Nachfrage befürchtet Meyer nicht.

Offenbar sind sowohl die Almüco-Investorengruppe um die Commerzbank und die Allianz als auch der Mehrheitsaktionär RWE bereit, sich von Anteilen am Weltmarktführer Heidelberger Druckmaschinen zu trennen. Denkbar sei im Falle RWE eine Reduzierung der Anteile auf 50 Prozent, erklärte Meyer. Zurzeit halten RWE 56 Prozent, Almüco 24 Prozent und die Commerzbank vier Prozent der Heideldruck-Anteile. Der Streubesitz beträgt damit 16 Prozent.

Analysten fordern diesen Schritt seit langem. Sie gehen davon aus, dass dies der Aktie einen weiteren Schub geben wird. "Bislang ist Heideldruck wegen der geringen Liquidität für Großinvestoren keine Alternative", sagte Meyer. Gleichzeitig würde Heideldruck damit in den engeren Kreis der Dax-Kandidaten aufrücken. Gemessen an der Börsenkapitalisierung sei man bereits auf Platz 28 oder 29. Deutlichen Nachholbedarf hätte man aber noch bei den Punkten Liquidität und Aktienumsatz, so Meyer. Für die Liste der 30 deutschen "Blue-Chips" wäre Heideldruck eine Bereicherung. Mit einer Umsatzrendite von aktuell 5,5 Prozent liegt das Unternehmen im Maschinenbau ganz vorn. Sie soll nach Belastungen durch Großakquisitionen in der Vergangenheit in den kommenen Jahren auf durchschnittlich sechs bis sieben Prozent steigen.

koe

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