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Foto: promo

© KAY HERSCHELMANN

HEIK AFHELDT trifft …: Catherine Dussmann, Konzernherrin

Die starke Aura, die diese resolute Frau aus dem amerikanischen Mittelwesten mit den blonden Engelshaaren ausstrahlt, drückt sich nicht nur in den Blumenvasen, den selbstgestickten Gobelin-Kissen und den Katzen in ihrem prachtvollen Bürotrakt oben über dem Kulturkaufhaus aus. Da spürt man das Selbstbewusstsein der Tochter einer der ersten amerikanischen Familien mit Vorfahren, die seit 1628 die Geschicke der USA mit geprägt haben, und die unbeschwerte Jugend mit sechs Geschwistern und einem streng katholischen Vater auf ihrer 800 Hektar großen Besitzung mit dem eleganten Haus.

Die starke Aura, die diese resolute Frau aus dem amerikanischen Mittelwesten mit den blonden Engelshaaren ausstrahlt, drückt sich nicht nur in den Blumenvasen, den selbstgestickten Gobelin-Kissen und den Katzen in ihrem prachtvollen Bürotrakt oben über dem Kulturkaufhaus aus. Da spürt man das Selbstbewusstsein der Tochter einer der ersten amerikanischen Familien mit Vorfahren, die seit 1628 die Geschicke der USA mit geprägt haben, und die unbeschwerte Jugend mit sechs Geschwistern und einem streng katholischen Vater auf ihrer 800 Hektar großen Besitzung mit dem eleganten Haus. Jedes Kind hatte seine Tiere, Katzen, Hunde und Pferde. Sogar eine kleine Bühne gab es. Der Vater wurde mit Sir angesprochen. Die Kinder durften nur in katholische Schulen und Universitäten. Wer es anders wollte, musste selbst zahlen.

Catherine wollte es anders. Sie wollte nach London zur Schauspielschule. Und dann, so erzählt sie, begegnet ihr der berühmte Michael Caine. Er sagt ihr, dass sie zu den wenigen Menschen zähle, die auf der Leinwand sehr viel besser aussähen als in Natura. Deshalb ging sie mit ihm nach L.A., bekam kleine und größere Rollen und war bald mit fast allen Größen in Hollywood bekannt. Dann entdeckten sie und die glamouröse Welt um sie herum, wie wunderbar sie als Designerin und Innenarchitektin war. Ihre Kreationen – wie das berühmte duftende Sofakissen – fanden großen Anklang zuerst bei Ethel Kennedy und dann sogar bei Harrods. Ein ganzes Fenster war dort Catherine von Fürstenberg gewidmet. Alles lief super!

Eines Tages, es war 1980, hatte sie bei einem Dinner Peter Dussmann neben sich. Sie wusste nicht viel von ihm, aber der „kleine Mann“ imponierte ihr durch sein selbstbewusstes Auftreten. In einem Taxi machte er ihr eine Art Heiratsantrag. Sie hat Ja gesagt – und es nie bereut. Auch nicht nach seinem Schlaganfall 2008. Aber seitdem hat sich ihr Leben nachhaltig geändert. Sie ist über Nacht zur Chefin eines Familienunternehmens mit weltweit 57 000 Mitarbeitern geworden – und ihr so starker Mann ist nun dankbar für ihre Fürsorge. Die Hälfte der Woche ist sie bei ihm an der Côte d’Azur, die andere im Unternehmen. In kurzer Zeit hat sie sich den verzweigten Dienstleistungskonzern „erschlossen“, unerkannt auch mal selbst geputzt und eine „neue Mitarbeiter-Kultur“ angestoßen. Dem breiten Sortiment von 70 Dienstleistungen um Gebäude und Menschen fügt sie innovative „Produkte“ hinzu wie etwa die Kulturkindergärten, von denen der erste im Mai in Marzahn eröffnet wird. Und alles stimmt sie mit ihrem Mann ab.

Und wie soll es weitergehen? Noch mehr rote Punkte auf der Dussmann-Weltkarte, mehr Frauen in Führungspositionen – aktuell sind es 46 Prozent – und ein junger Vorstand für das Familienunternehmen. Glückauf! Ihr Vater ist fast 90 geworden!

Heik Afheldt war Herausgeber des

Tagesspiegels.

Catherine von Fürstenberg-Dussmann (60) leitet seit dem Frühjahr 2009 den Aufsichtsrat der Dussmann-Gruppe. Sie ist die Ehefrau des erkrankten Firmengründers Peter Dussmann.

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