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HIRNFORSCHER GERALD HÜTHER: „Unter Druck kann nichts gelingen“

Auch im Hirn ist Vielfalt besser als Einfalt: „Wir müssen weg von einer Ressourcennutzungskultur, hin zu einer Potenzialentfaltungskultur“, sagt Gerald Hüther, Professor für Neurobiologie an der Universität Göttingen. Wer zu sehr darauf konzentriert sei, ein bestimmtes Problem zu lösen, enge das Hirn ein, statt es zu öffnen, erklärte der Hirnforscher auf der Diversity-Konferenz.

Auch im Hirn ist Vielfalt besser als Einfalt: „Wir müssen weg von einer Ressourcennutzungskultur, hin zu einer Potenzialentfaltungskultur“, sagt Gerald Hüther, Professor für Neurobiologie an der Universität Göttingen. Wer zu sehr darauf konzentriert sei, ein bestimmtes Problem zu lösen, enge das Hirn ein, statt es zu öffnen, erklärte der Hirnforscher auf der Diversity-Konferenz. „Unter Druck schalten wir zurück auf Einfachheit, verfallen in alte Muster.“ Nicht ohne Grund kämen die besten Ideen unter der Dusche. Manager müssten aufhören, ihre Bemühungen auf das Ergebnis zu konzentrieren. Das kognitive Wissen darum, dass Vielfalt bereichert, genüge nicht. Entscheidend sei der Prozess: „Führungskräfte brauchen keine Schulungen, sondern Haltungen“, appellierte Hüther. Hätten Mitarbeiter den Eindruck, nur benutzt zu werden, habe keiner Lust, sich einzubringen. Zu viele Arbeitnehmer hätten außerdem gelernt, dass sie als Einzelne glänzen müssen. Ziel müsse es dagegen sein, ein Klima zu schaffen, in dem sich jeder als Teil eines Teams empfindet, und trotzdem autonome Entscheidungen treffen darf. Die einzige Möglichkeit, das Denken zu verändern, sei es also, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen jeder sich wohlfühlt. „Es funktioniert weniger von oben herab als aus dem Kleinen heraus“, sagte Hüther. Gelungenes Beispiel sei die Unternehmensführung bei der Drogeriekette dm. mch

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