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Wirtschaft: Hohe Rabatte locken die Kunden wieder in die Geschäfte

Händler sind mit dem Sommerschlussverkauf zufrieden und hoffen auf einen noch besseren Herbst 

Berlin (msh). Die Händler in Deutschland sind mit dem diesjährigen Sommerschlussverkauf „weitgehend zufrieden“. Nach sechs Monaten der Kaufzurückhaltung sei es gelungen, die Kunden während des Schlussverkaufs wieder zu mobilisieren, sagte Hubertus Pellengahr, Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE): „Es sind mehr Kunden in den Innenstädten gewesen und es wurden mehr Waren verkauft als im Vorjahr.“ Das Ziel, die vollen Lager der Händler für neue Waren zu räumen, sei erreicht worden.

Warenhäuser, Textilketten oder Schuhgeschäfte lockten die Kunden mit Preisnachlässen von bis zu 80 Prozent in die Läden. Damit ist es den Händlern offenbar gelungen, das Vertrauen der Kunden zumindest zeitweise zurückzugewinnen. Im ersten Halbjahr machte der Einzelhandel 4,1 Prozent weniger Umsatz als im Jahr zuvor. Das entspricht einem Umsatzminus von mehr als fünf Milliarden Euro. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Verunsicherung um die Preiserhöhungen nach der Euro-Einführung hielten sich die Verbraucher mit Ausgaben stark zurück.

Die Folge waren überquellende Lager. Das mäßige Sommerwetter trug ebenfalls dazu bei, dass der Verkauf leichter Bekleidung nur schleppend verlief. Schon Wochen vor Beginn des Schlussverkaufs setzten daher viele Händler die Preise deutlich herab. Mit den hohen Rabatten ist es den Geschäften zwar gelungen, ihre Sommerware zu verkaufen; zu mehr Umsatz oder gar Gewinn reichte es aber selten. „Bei solch hohen Preisnachlässen bleibt bei den Händlern wenig übrig“, sagte Pellengahr. Viele Geschäftsinhaber seien sogar froh, das Umsatzniveau des Vorjahres wieder zu erreichen.

Zu der weitgehend positiven Bilanz des Sommerschlussverkaufs trug nach Angaben des HDE auch das Wetter bei. An den heißen Tagen des Schlussverkaufs war vor allem hochsommerliche Bekleidung wie T-Shirts oder Badesachen gefragt. Während der kühleren, regnerischen Tage gingen leichte Pullover und Jacken besser. Ein besonderer Renner waren in diesem Jahr Unterwäsche und Dessous.

Eine Umfrage des HDE ergab, dass in den vergangenen Tagen die neue Herbstmode bei den Verbrauchern schon auf großes Interesse gestoßen ist. „Das lässt auf den kommenden Herbst hoffen“, sagte Pellengahr. Trotzdem bleibe die Lage der Branche angespannt. Für das Gesamtjahr rechnet der HDE weiter mit einem Umsatzrückgang von 2,75 Prozent. Auch der Handelsverband BAG, der die großen Kaufhäuser und Textilketten vertritt, sieht noch keine „grundlegende Trendwende“ im Einzelhandel.

Am Sonnabend, dem letzten Sommerschlussverkaufstag, können die Kunden noch das eine oder andere Schnäppchen machen. Dann werden die verbliebenen Einzelstücke noch einmal deutlich reduziert.

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