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© dpa

Hoher Ölpreis: Ryanair-Chef sieht Air Berlin am Ende

Beim Billigflieger Ryanair ist die Lage nicht rosig: Der Überschuss könnte um 50 Prozent einbrechen. Doch Unternehmenschef O'Leary verbreitet wie gewohnt großen Optimismus - und zeigt lieber mit dem Finger auf die Konkurrenz aus Deutschland.

Nach dem drastischen Anstieg der Ölpreise rechnet der Chef des größten europäischen Billigfliegers Ryanair, Michael O'Leary, mit einer Pleitewelle bei Fluggesellschaften. "Öl kostet 120 Dollar pro Barrel. Wenn das die nächsten zwölf Monate so bleibt, dann werden wir eine der wenigen profitablen Fluggesellschaften in Europa sein, die übrigbleiben“, sagte er der 

"Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Nach seiner Ansicht steckt besonders Air Berlin in großer Not: "Air Berlin ist verloren. Das ist eine Airline mit hohen Kosten, die Geld verliert", sagte O'Leary. "In fünf Jahren sieht der deutsche Markt so aus: Lufthansa und Ryanair. Dann wird Air Berlin nicht mehr dabei sein."

Die hohen Preise für Rohöl und Kerosin setzen Fluggesellschaften stark unter Druck. Anbieter wie die Lufthansa haben kürzlich verkündet, die Treibstoffzuschläge für Flugreisen weiter zu erhöhen. Der Ryanair-Chef und größter Einzelaktionär der irischen Gesellschaft will trotz hoher Kosten auf solche Zuschläge verzichten. "Wir garantieren: Es gibt keine Treibstoffzuschläge. Mancher Wettbewerber wird noch pleitegehen.“ Hohe Treibstoffpreise haben aber auch Ryanair zuletzt stark zugesetzt. Für das Geschäftsjahr 2008/09 (31. März) gab es im Februar eine Warnung, dass der Überschuss sogar um bis zu 50 Prozent auf 235 Millionen Euro einbrechen könnte.

Fliegen ohne Schalter und Gepäck?

Doch O'Learys Optimismus ist ungebrochen: Trotz eines zu erwartenden Wirtschaftsabschwungs wolle Ryanair weiter wachsen, kündigte er an. "Wir verdoppeln unsere Größe in den nächsten vier Jahren, indem wir die Flugpreise um wahrscheinlich 50 Prozent senken." Derzeit liege das Passagieraufkommen bei 40 Millionen. "In vier Jahren erwarten wir 80 Millionen." Die Flotte werde sich von 150 auf 300 Flugzeuge verdoppeln. Ryanair werde durchaus die Gebühren erhöhen, die im Ermessen der Kunden lägen, sagte O'Leary.

Für irrsinnig halte er, Gepäck einzuchecken. Deshalb habe Ryanair die Grenze für Handgepäckstücke von sieben auf zehn Kilo erhöht. Für das Aufgeben von Gepäck berechnet Ryanair Gebühren. Er sehe die Zukunft der Luftfahrt ohne Check-in-Schalter und Gepäckhallen, sagte der Ryanair-Chef. Ryanair bleibe bei seiner Strategie der kurzen, günstigen Flüge. Transatlantikflüge werde es nicht geben. Ebenso werde Ryanair große Drehkreuz-Flughäfen wie Frankfurt und Heathrow nicht anfliegen. (sf/dpa)

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