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Wirtschaft: Honig

Warum chinesische Milben

PREIS DER WOCHE

Der Honig (Foto: Transglobe) wird deutlich teurer, hat der Honig-Verband angekündigt. Je nach Sorte sei mit Preissteigerungen von 50 bis 100 Prozent zu rechnen. Aber warum? Streiken jetzt auch die Bienen?

Nicht doch, die tun, was sie können – wenn man sie lässt. Schuld an der Preiserhöhung sind vielmehr chinesische Milben, deutsche Läuse und die argentinische Wirtschaftskrise. In China bedroht eine Milbe ns Varroa Milbe ganze Bienenvölker. Die Chinesen bekämpfen sie mit dem Antibiotikum Chloramphenicol. Leider hat davon auch der Honig einiges abbekommen, viele Tonnen wurden verseucht. Als das aufflog, verhängte die EU ein Importverbot für tierische Produkte aus China, das rund 22 Prozent der Honig-Importe in die EU abdeckt.

Auch Argentinien, ein weiterer großer Honig-Lieferant der Deutschen, kommt mit der Lieferung nicht hinterher. Dort führte eine schlechte Ernte sowie die desolate wirtschaftliche Situation zu erheblichen Problemen. Die Folge: eine weitere Verknappung des Honig-Angebots. Immerhin werden 80 Prozent des Honigkonsums der Deutschen von Importen abgedeckt. Bleiben noch 20 Prozent, die aus Deutschland kommen. Doch auch die deutschen Bienen müssen unter widrigen Umständen arbeiten. Die Läuse, die sich in Tannen und Fichten setzen und dann von Bienen angezapft und zu Waldhonig verarbeitet werden, sind in diesem Jahr ausgeblieben. Ihnen war es zu trocken und nachts zu kalt. Waldhonig gehört ohnehin zu den teuersten Sorten, das Pfund kostet zwischen vier und fünf Euro. Preiswerter ist der normale Blütenhonig, den es zurzeit noch für deutlich unter drei Euro gibt. Die höheren Preise werden die Deutschen hart treffen. Mit 1,4 Kilogramm pro Kopf sind sie Weltmeister im Honigessen. alf/pet

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