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Wirtschaft: Hürden für Geringverdiener

Dass hohe Sozialabgaben für viele Deutsche eine beinahe unüberbrückbare Hürde für den Einstieg in den Arbeitsmarkt sind, bestreitet niemand. Unternehmen wie Arbeitnehmern fehlt verständlicherweise das Interesse am Abschluss von Arbeitsverträgen, wenn die Kosten so hoch und der Netto-Verdienst so gering sind, dass sich eine Beschäftigung für beide Seiten nicht lohnt.

Dass hohe Sozialabgaben für viele Deutsche eine beinahe unüberbrückbare Hürde für den Einstieg in den Arbeitsmarkt sind, bestreitet niemand. Unternehmen wie Arbeitnehmern fehlt verständlicherweise das Interesse am Abschluss von Arbeitsverträgen, wenn die Kosten so hoch und der Netto-Verdienst so gering sind, dass sich eine Beschäftigung für beide Seiten nicht lohnt. Tatsache ist deshalb, dass die Sozialabgaben gesenkt werden müssen. Doch die Abgabenhürde ist nur ein Teil des Job-Problems: Arbeitgeber und Gewerkschaften können von der Bundesregierung noch so viel Kreativität bei der Einführung von Kombilohn-Modellen und andere Subventionen von Sozialabgaben fordern. So lange sie selbst die Barrieren im Niedriglohnbereich nicht einreißen, wird es keine neuen Jobs geben. Das zeigt etwa das Beispiel der Pflegekräfte aus Osteuropa, die ab Mitte Februar bei deutschen Familien Jobs annehmen dürfen. In den Familien gibt es - wie überall in der Industrie - Bedarf an wenig verdiendenden Hilfskräften. Gedeckt wird er bis jetzt auf dem Schwarzarbeits-Markt. Doch kaum öffnet die Bundesregierung das Tor für Arbeitnehmer, die für wenig Geld offizielle Pflegejobs annehmen wollen, fordern die Branchenverbände auch schon die Festlegung eines Mindest-Lohnniveaus. Gewiss, sie dürfen keine Lohnerrosion zulassen. Doch ist der Mindestlohn erst einmal verordnet, lehrt die Erfahrung, werden die Kosten so stark ansteigen, dass potenzielle Arbeitgeber und auch die Pflegekräfte kein Interesse mehr an einer Beschäftigung haben. Ganz gleich, wie hoch die Sozialabgaben sind.

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