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Wirtschaft: Hugo Boss AG: Konzern präsentiert Rekordzahlen

Hugo Boss übertrifft sich selbst: Anfang des Jahres war der Konzern noch von einem Umsatzanstieg und einer Ergebnissteigerung von jeweils zwölf Prozent ausgegangen. Am Donnerstag legte die Hugo Boss AG, die insgesamt 3253 Mitarbeiter beschäftigt, in Metzingen ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2000 vor.

Hugo Boss übertrifft sich selbst: Anfang des Jahres war der Konzern noch von einem Umsatzanstieg und einer Ergebnissteigerung von jeweils zwölf Prozent ausgegangen. Am Donnerstag legte die Hugo Boss AG, die insgesamt 3253 Mitarbeiter beschäftigt, in Metzingen ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2000 vor. Sie sehen noch besser aus als die Prognose: Die Umsätze stiegen um 14 Prozent auf 816 Millionen Mark, der Halbjahresüberschuss kletterte sogar um 49 Prozent auf 85 Millionen Mark.

Auf Grund dieses Rekordergebnisses hat der Konzern seine Erwartungen für das Gesamtjahr kräftig nach oben geschraubt. Beim Umsatz rechnet er jetzt mit einem Zuwachs von 15 Prozent auf rund 1,69 Milliarden Mark, beim Ergebnis nach Steuern sogar mit 30 Prozent Plus.

Der Grund für den Boom liegt in erster Linie im Ausland. Alle drei Hugo-Boss-Marken trugen zu dem starken Gewinn bei: Die Kernmarke Boss, deren Anteil am Umsatz über 90 Prozent liegt, wuchs mit 14 Prozent. Die Trendmarke Hugo legte mit 15, die Luxusmarke Baldessarini mit neun Prozent zu. Aber während sich beim Verkauf der Frühjahrs- und Sommersaison in Deutschland nur ein Zuwachs von fünf Prozent auf rund 247 Millionen Mark ergab, konnte der Konzern seinen Umsatz im Ausland kräftig anheben. In Frankreich kam das Unternehmen auf ein Umsatzplus von 20, in Italien von 22 Prozent. In den USA wurde sogar ein Zuwachs um 32 Prozent erzielt. Das höchste Wachstum erzielte dabei das Lizenzgeschäft (plus 61 Prozent) mit Schuhen, Brillen und Unterwäsche. 28 Boss-Shops gibt es in den USA mittlerweile. "Im Frühjahr 2001 wird auf der Fifth Avenue in New York ein neuer Flagship-Shop eröffnet", sagte Godo Krämer, Pressesprecher von Boss. Mit 2000 Quadratmetern wird es der größte Boss-Laden weltweit.

Die Gewinnzuwächse in Deutschland fallen im Verhältnis zum Auslandsgeschäft deshalb niedrig aus, weil der Heimatmarkt mit Boss-Mode bereits weitgehend gesättigt ist. "Außerdem stagniert der deutsche Textilmarkt allgemein", so Krämer. Dennoch profitiert Boss gerade von dieser schwachen Konsumkonjuktur: Um Verluste zu minimieren, konzentrieren sich die Einzelhändler auf wenige, bekannte Marken - und Boss ist in Deutschland die bekannteste Marke für Männermode: Nach einer Spiegel-Studie kennen 87 Prozent der 14- bis 64-jährigen Männer sie. Boss nutzt seinen Bekanntheitsgrad und ergänzt die angestammte Herrenkollektion mit neuen Sparten - seit 1997 mit einer Golfkollektion, seit 1998 mit Sportbekleidung. "Die Sportware ist zurzeit enorm in", so Krämer. Die Zahlen scheinen ihm recht zu geben: Die Sparten erreichen jährliche Wachstumsraten von über 20 Prozent.

Zu den prominentesten Geschäftsergänzungen aber gehört die geplante Damenkollektion. Ohne die Investitionen in Boss Woman wäre nach Angaben des Konzerns sogar eine Gewinnprognose von 45 Prozent Zuwachs realistisch. Boss Woman wird Anfang Oktober während der Mailänder Modewoche auf dem Laufsteg präsentiert und soll ab Dezember im Handel erhältlich sein. Für die erste Auslieferung werden Umsätze in Höhe von zehn Millionen Mark erwartet, im nächsten Jahr liegt die Erwartung schon bei 100 Millionen Mark. Im Boss-Damensegment sind derzeit 85 Mitarbeiter beschäftigt. Am Freitag wird in Düsseldorf im Rahmen eines Boss-Woman-Events, der den Auftakt für die Damenkollektion sein soll, auch der neue Duft präsentiert. Das Damenparfüm soll bereits ab dem 1. September zu kaufen sein.

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