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Hypo Real Estate: Jäger oder Gejagter?

Die Fusionswelle in der Bankenbranche lässt die Hypo Real Estate unbeeindruckt. Doch dass die Bank selbst Übernahmekandidat werden könnte schließt der Vorstand nicht aus.

München - Etwas trotzig klingt die Aussage von Vorstandschef Funke schon: "Alles, was wir benötigen, ist bereits in unserem Konzern vorhanden". In den relevanten Ländern in Europa und Asien sowie in den USA gebe es weiteres erhebliches Wachstumspotenzial. Die Bank sei durch ihr Geschäftsmodell unabhängig von Akquisitionen. Damit seien Zukäufe aber nicht völlig ausgeschlossen. "Sie sind eine Opportunität, kein Zwang."

Es sei allerdings gut möglich, dass die Hypo Real Estate selbst zum Übernahmekandidaten werde, sagte Funke. "Sollte ganz Europa fusionieren, dann werden wir sicher dabei sein. Da braucht nur einer aus den USA zu kommen." Für US-Finanzdienstleister sei eine Akquisition in der Größenordnung der Hypo Real Estate einfach zu stemmen. Bisher habe sich aber noch kein Interessent bei ihm gemeldet.

Aktienkurs enttäuschte in 2006

Die Aktionäre zeigten sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung bei der Bank. "2006 war ein sehr gutes Jahr für die Hypo Real Estate", sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz vor gut 1000 Anlegern. Die Entwicklung des Aktienkurses sei 2006 aber eher enttäuschend gewesen. Funke entgegnete, dass sich der Kurs seit dem Börsenstart im Jahr 2003 fast verfünffacht habe. Am Mittwoch lag der Kurs zwischenzeitlich nahezu unverändert bei 51,65 Euro.

Der Immobilienfinanzierer, der aus der HypoVereinsbank hervorgegangen ist, steigert seit Jahren seine Gewinne kräftig. So soll es auch weiter gehen. "In unserem Kerngeschäft, der großvolumigen gewerblichen Immobilienfinanzierung, bieten sich auch mittel- und langfristig Wachstumsmöglichkeiten", sagte Funke. Den Ausblick auf das laufende Jahr bekräftigte er. Er gehe weiter von einem Anstieg des Vorsteuerergebnisses um 20 Prozent auf mindestens 680 Millionen Euro aus. Die operativen Erträge sollen von knapp 1,1 auf 1,2 Milliarden Euro steigen. (tso/dpa)

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