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Wirtschaft: Hypo-Vereinsbank will 200 Gebäude verkaufen

Immobilien sollen anschließend gemietet werden / Berliner Niederlassungszentrale im Angebot

Berlin - Die Hypo-Vereinsbank (HVB), deutsche Tochter der italienischen Großbank Unicredit, will ihre rund 200 eigenen Filial- und Bankgebäude verkaufen und verspricht sich davon einen Erlös im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Betroffen ist auch Berlin. Nach Angaben eines Sprechers soll die Niederlassungszentrale in der Leibnizstraße verkauft und anschließend wieder gemietet werden.

Die HVB hat insgesamt 14 Standorte in Berlin, davon neun Filialen. Sie beschäftigt rund 220 Mitarbeiter in der Stadt und zählt rund 52 500 Kunden . „Für die Kunden und Mitarbeiter ändert sich nach dem Verkauf nichts“, versicherte der Sprecher. Die Schließung einzelner Standorte aus dem eigenen Bestand von rund 200 Immobilien sei mit dem Eigentümerwechsel nicht geplant. Daher sei mit dem Verkauf auch keine Änderung im Filialnetz verbunden.

Bis auf die Hauptverwaltungen in München und Hamburg will sich die Bank von ihren Immobilien trennen und sie dann wieder zurückmieten. Von den insgesamt 800 Gebäuden der HVB in Deutschland sei die Bank schon in 600 Mieter, sagte der Sprecher. Nun sollen 200 weitere Immobilien, in denen sich überwiegend Filialen befänden, hinzukommen.

Geprüft werde, die Objekte an einen einzigen Immobilieninvestor zu verkaufen. Einen ausgewählten Kreis von Interessenten habe man schon angesprochen. Mögliche Käufer nannte der Sprecher allerdings nicht. Bis Ende des laufenden Jahres soll der Verkauf abgeschlossen werden.

Die HVB folgt mit dem Immobilienverkauf dem Vorbild anderer Großbanken – etwa der Deutschen und der Dresdner Bank, die in der Vergangenheit einen Großteil ihrer Gebäude verkauft und zurückgemietet hatten. Als Käufer traten Finanzinvestoren wie Blackstone und Fortress auf. Der Zeitpunkt zum Verkauf sei günstig, sagte der HVB-Sprecher. „Sonst würden wir es jetzt nicht machen.“ Man habe sich den Immobilienmarkt genau angeschaut. Die Bank sieht den Verkauf auch als vorteilhaft an, weil der Konzern nicht nur den finanziellen Erlös aus dem Verkauf hat, sondern sich auf das eigentliche Kerngeschäft konzentrieren kann. Daneben erwartet die HVB Kostenvorteile und gewinnt mehr Flexibilität in der Nutzung der Objekte.

„Das ist kein Notverkauf“, hieß es. Die Veräußerung der Immobilien stehe auch nicht im Zusammenhang mit dem Restrukturierungsprogramm der HVB. Danach will die Bank bis Ende 2010 bis zu 2500 Stellen abbauen. Die HVB-Mutter Unicredit hatte unlängst die Streichung von bis zu 9000 Stellen in Europa, vor allem in Italien, angekündigt. mot

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