zum Hauptinhalt
Hugo Chavez

© AFP

Ideologische Partnerschaft: Chavez baut an Latino-Energie-Multi

Venezuelas Präsident Hugo Chavez will einen multinationalen Energiekonzern für Lateinamerika schaffen. Bolivien ist der erste Partner für Chavez' Pläne. Die beiden sozialistisch geprägten Staaten wollen wirtschaftliches Gegengewicht zu den USA aufbauen.

Eine entsprechende Vereinbarung auf dem Weg zu dem neuen Energie-Multi soll bei einem Besuch von Hugo Chávez in La Paz am Donnerstag unterzeichnet werden. Zudem sei ein Treffen des bolivianischen Staatschefs Evo Morales mit Chávez und dem argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner am Freitag geplant. Mit dem Energiepakt untermauern Chávez und sein enger Verbündeter Morales ihre ideologische Allianz in Lateinamerika.

An dem neuen binationalen Energieunternehmen Petroandina soll Bolivien zu 60 und Venezuela zu 40 Prozent beteiligt sein. Ziel ist die Ausbeutung der Gasvorkommen in Bolivien, die von der Regierung auf 1,5 Billionen Kubikmeter geschätzt werden. Chávez und Morales planen zudem die gemeinsame Grundsteinlegung für ein Wärmekraftwerk in Zentralbolivien. Venezuela unterstützt Bolivien mit Geld aus den eigenen Erdöleinnahmen.

Opposition zu den USA

Allein 2007 unterstützte Caracas die Regierung in La Paz nach Angaben von Morales mit 63 Millionen Dollar (knapp 46 Millionen Euro) bei Infrastrukturprojekten. Bolivien und Venezuela bauen zudem gemeinsam mit Kuba und Nicaragua die Organisation Bolivarische Alternative für unser Amerika (ALBA) auf, die als Gegenprojekt zu der von den USA geplanten Freihandelszone gedacht ist.

Auch beim Treffen der beiden Staatschefs mit Kirchner dürfte es um Energiepolitik gehen: Chávez strebt die Gründung eines multinationalen Energieunternehmens an, an dem mehrere binationale Firmen beteiligt sein sollen. Am Montag hatte Chávez in Argentinien bereits einen Vertrag über Energiesicherheit mit Argentinien unterschrieben, der die Grundlage für dieses Projekt legen soll. Am Dienstag betonte Chávez in Argentinien den "unbegrenzten Willen zu einer Union" der beiden Länder, die "weit über eine Integration hinausgeht". (mit AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false