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Miss Ifa mit dem Direktor der Ifa, Jens Heithecker auf der Pressekonferenz zum Auftakt der Ifa. Ganz rechts: Messe-Geschäftsfuehrer Christian Göke.

© dapd

Ifa 2012: Volles Programm

Die Ifa ist 2012 erneut auf Rekordkurs. Die Branche will in diesem Jahr mehr Fernseher verkaufen denn je.

Berlin - Die Internationale Funkausstellung wächst weiter. Auch in diesem Jahr konnte die Messe Berlin die Ausstellungsfläche erweitern – auf nun rund 142 200 Quadratmeter. Es wird also ab dem 31. August wieder voll unterm Funkturm, wenn die Hersteller von Unterhaltungselektronik und Hausgeräten ihre Neuheiten für das wichtige Weihnachtsgeschäft präsentieren. Ein wichtiger Trend werden smarte Geräte sein: Egal ob Mobiltelefon oder Fernseher, ohne Anschluss ans Internet kommt kein Gerät mehr aus. Wie viele Aussteller am Ende dabei sein werden, das will die Ifa erst kommende Woche bekannt geben, da die Zahl sich noch ändern könne. 2011 waren es 1441 Aussteller aus 54 Ländern.

Für die Messe selbst ist die vermietete Fläche die entscheidende Größe – für die Aussteller natürlich die Bestellungen, die sie auf der Ifa auslösen können. Die Branche rechnet mit einem Ordervolumen von erneut mehr als 3,7 Milliarden Euro. Denn trotz der Schuldenkrise in Europa sind die Hersteller optimistisch, dass die Kunden sich nicht zurückhalten werden, im Gegenteil. „Wir werden 2012 in Deutschland erstmals mehr als zehn Millionen Fernsehgeräte verkaufen“, prognostizierte Hans-Joachim Kamp, Vizepräsident des Elektroindustrieverbandes ZVEI am Donnerstag in Berlin. 55 Prozent der verkauften Geräte werden internetfähig sein, auch wenn nicht alle Käufer diese Funktion bereits nutzen.

Insgesamt, so rechnet der ZVEI, werde der Markt für Unterhaltungselektronik – inklusive Smartphones und Tablet-Computer – im laufenden Jahr um vier Prozent auf 29 Milliarden Euro wachsen. Kamp zeigte sich verärgert über den Hightech-Verband Bitkom, der am Vortag leicht nach unten abweichende Marktzahlen veröffentlicht hatte. Die im ZVEI vertretenen Unternehmen stünden für 90 Prozent des Marktes und könnten gemeinsam mit den Konsumforschern der GfK besser beurteilen, wie der Markt sich entwickele, sagte Kamp.

Die Fußball-Europameisterschaft hat den Verkauf von TV-Geräten im ersten Halbjahr wie gewohnt angekurbelt. Dabei waren die Konsumenten hierzulande bereit, in größere Geräte von besserer Qualität und mit mehr Funktionen mehr Geld zu investieren. Das führte im Juli dazu, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 46 Prozent wuchs, während der Absatz nur um 26 Prozent zulegte. Das ist eine Entwicklung, die die Branche über viele Jahre nicht gesehen hat, weil die Preise für gleichwertige Geräte von Jahr zu Jahr extrem gesunken sind. Nach dem Juli habe sich die Lage allerdings wieder „normalisiert“, sagte Kamp. Der durchschnittliche Preis für ein Fernseher mit LCD-Technik über alle Größen hinweg habe 2011 bei 609 Euro gelegen, 2012 werden es 605 Euro sein. Auch die neue Gerätegeneration mit organischen Leuchtdioden (Oled), die noch brillantere und natürlichere Bilder liefern soll, wird auf der Ifa zu sehen sein, wenn auch noch in überschaubarer Zahl.

Zu den großen Ausstellern gehören auch diesmal Samsung, Sony, Philips und die Telekom. Seit einigen Jahren sind auch die Hausgerätehersteller wie Miele, Bosch oder Siemens Elektrogeräte dabei. Auch in dem Markt sieht Kamp noch Potenzial: In deutschen Haushalten gebe es mehr als 20 Millionen Geräte, die älter als 14 Jahre sind. Nicht alle werden 2012 ausgetauscht, aber immerhin soll der Markt um drei Prozent auf 5,1 Milliarden Euro wachsen. Corinna Visser

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