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Wirtschaft: IG Metall ruft zum Warnstreik auf

In Berlin unter anderem Osram und Gillette betroffen

Berlin - Nach ergebnislosen Verhandlungen mobilisiert die IG Metall nun ihre Mitglieder zum Warnstreik. Mit Ablauf der Friedenspflicht am Freitag begannen um null Uhr Warnstreiks in den Berliner Osram-Fabriken. Am Montag sind in Berlin unter anderem Gillette, Otis, MAN und ZF Lenksysteme betroffen. Die IG Metall lässt bundesweit streiken, um die Arbeitgeber zum Nachbessern ihres Angebots zu bewegen. Am Donnerstag hatten die Arbeitgeber für die Monate November und Dezember eine Einmalzahlung von 0,8 Prozent des Jahresgehalts angeboten. Im Januar sollten dann die Tabellenentgelte um 2,1 Prozent steigen. Dieses Angebot ist weit entfernt von den Vorstellungen der IG Metall, die acht Prozent mehr Geld fordert. Der nächste Verhandlungstermin ist der 11. November. Wie es bei den Tarifpartnern heißt, bräuchten beide jetzt erst mal ein paar Tage Streik, um kompromissfähig zu werden. Dennoch soll es in der kommenden Woche Sondierungsgespräche im Tarifbezirk Baden-Württemberg geben.

Der dortige IG-Metall-Chef und Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, erläuterte am Freitag die Unzulänglichkeit des Angebots: In diesem Jahr hätten die 3,6 Millionen Metaller, sofern sie nach Tarif bezahlt werden, bislang 2,1 Prozent mehr Geld bekommen. Zuzüglich der vorgeschlagenen Einmalzahlung von 0,8 Prozent seien das 2,9 Prozent, was gerade mal die Inflationsrate ausgleiche. Dabei hätten die Firmen im ersten Halbjahr noch Spitzengewinne eingefahren. Und die vorgeschlagene Erhöhung im kommenden Jahr gleiche auch nur die Inflationsrate aus, sagte Hofmann. Das sieht Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser auch so. Mehr sei aber wegen des Abschwungs nicht drin. Den Hinweis der IG Metall auf die hohen Gewinne der letzten Zeit lässt Kannegiesser nicht gelten. „Die Gewinne der Vergangenheit können nicht genommen werden, um damit Lohnerhöhungen zu rechtfertigen, die für die nächsten 50 Jahre gelten“, sagte der Arbeitgeberpräsident. alf

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