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Wirtschaft: IG Metall sieht keinen Grund für Lohnzurückhaltung

Der deutschen Metallbranche steht im nächsten Frühjahr eine harte Tarifrunde ins Haus. Der zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, sagte am Mittwoch in Hannover, es gebe keinen Grund zur Lohnzurückhaltung.

Der deutschen Metallbranche steht im nächsten Frühjahr eine harte Tarifrunde ins Haus. Der zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, sagte am Mittwoch in Hannover, es gebe keinen Grund zur Lohnzurückhaltung. Gleichzeitig lehnte er eine von den Arbeitgebern ins Spiel gebrachte über ein Jahr hinaus verlängerte Laufzeit der künftigen Tarifverträge klar ab. Auch eine Differenzierung nach Ertragslage der Unternehmen schloss er aus. Die Forderungen der einzelnen Bezirke nach einer Steigerung der Löhne und Gehälter in der Metallbranche lägen zur Zeit zwischen fünf und sieben Prozent. Am kommenden Montag will der IG Metall-Vorstand seine Empfehlungen für die nächste Tarifrunde abgeben.

Peters sprach sich gegen Absprachen zur Tarifpolitik im Bündnis für Arbeit aus. Tarifpolitik werde zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften und nicht am Bündnistisch gemacht, sagte er. "Wir brauchen kein Bündnis für Lohnverzicht und Inaktivität." Der Vorsitzende der Gewerkschaft IG BCE, Hubertus Schmoldt, hatte angeregt, in den Bündnis-Gesprächen auch die Tarifpolitik zu berücksichtigen.

Peters sagte, mit der Steigerung der Löhne und Gehälter müsse der Produktivitätszuwachs von bis zu 2,5 Prozent sowie die Preissteigerung von etwa zwei Prozent ausgeglichen werden. Hinzu komme als drittes Element die Umverteilungsfrage. Hier wollte er keinen Prozentsatz nennen, diese Quote werde aber eine "besondere Rolle" spielen. Die Arbeitgeberseite hatte bereits Forderungen von bis zu sieben Prozent als "völlig unrealistisch" bezeichnet. Peters sagte: "Wenn man auf eine 12-monatige Laufzeit eines künftigen Tarifvertrages schaut, dann gibt es überhaupt keinen Grund für Lohnzurückhaltung. Auch die Erwartung der Kollegen in den Betrieben ist auf deutliche Einkommenserhöhungen ausgerichtet." Ziel müsse es sein, nach dem Wegbrechen des Exports die Binnennachfrage zu stärken. Für eine ertragsabhängige Komponente gebe es keinen Grund. Der Gewerkschafter unterstrich: "Damit würde ein Grundpfeiler der Tarifpolitik der IG Metall in Frage gestellt. (...) Wir haben es immer schon gehabt, dass es BMW und Porsche gibt, und auch Unternehmen, denen es nicht so gut geht."

Als zweite größere Forderung benannte er den Entgeltrahmen, der die Unterschiede zwischen Arbeitern und Angestellten abschaffen soll. "Wir wollen Schluss machen mit dem alten Zopf der Trennung zwischen Arbeitern und Angestellten". Ein solches Tarifwerk sei aber keinesfalls kostenneutral für die Arbeitgeber zu haben.

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