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Online-Handel: Im Internet läuft Weihnachten gut

Nach einer Prognose des Hightech-Verbands Bitkom werden etwa 22 Millionen Deutsche Weihnachtsgeschenke im Internet kaufen. Handelsexperte Gerrit Heinemann sieht noch weiteres, großes Potenzial.

Berlin - Das verbraucherfreundliche Rückgaberecht ist für viele Online-Händler ein Problem. So gebe es Kunden, die sich Winterreifen für den Skiurlaub kauften, um sie nach dem Urlaub zurückzugeben. „Bei Taufkleidern liegt die Rückgabequote bei 70 Prozent“, berichtet der Handelsexperte Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb-Research-Centers der Hochschule Niederrhein. Auch Elektronik-Händler Andreas Müller hat Ähnliches erlebt: Einige Kunden hätten sich sich zur WM online Flachbildfernseher gekauft und sie nach zwei Wochen intensiver Nutzung zurückgegeben. „Früher lag die Retourenquote bei ein bis zwei Prozent. Das hat sich Richtung vier bis fünf Prozent verschoben“, sagt Müller. Zwar haben die Händler die Möglichkeit, sich den Wert für die Nutzung der Waren ersetzen zu lassen, doch einen eventuellen Rechtsstreit darüber scheuen viele Verkäufer.

Mehr als die Hälfte der Online-Händler (57 Prozent) ist der Meinung, dass die finanziellen Aufwendungen, die durch die Rückabwicklung entstehen, unangemessen hoch sind. Das ergab eine Umfrage des Online-Marktplatzes Ebay unter 859 Internet-Händlern, die Ebay-Deutschlandchef Stephan Zoll am Montag in Berlin vorstellte. 89 Prozent der Händler wünschten sich demnach, dass die Kunden bei einem Widerruf wenigstens an den Versandkosten beteiligt werden.

Insgesamt blicken die Online-Händler zuversichtlich in die Zukunft. So erwarten 45 Prozent der von Ebay befragten Händler in diesem Weihnachtsgeschäft höhere Umsätze als im vergangenen Jahr. Nach einer Prognose des Hightech-Verbands Bitkom werden etwa 22 Millionen Deutsche Weihnachtsgeschenke im Internet kaufen. Noch immer ist der Anteil des Online-Handels von 5,9 Prozent am gesamten Einzelhandel (rund 400 Milliarden Euro) relativ gering. Doch Handelsexperte Heinemann sieht noch großes Potenzial, unter anderem durch den Ausbau der Breitbandinfrastruktur, die Einkaufen im Netz immer attraktiver mache. „Der Erfolg ist nicht zu verhindern“, sagt Heinemann.

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