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Im Porträt: Axel Wieandt soll die HRE sanieren

Axel Wieandt, 42-jähriger Banker, soll die angeschlagene Hypo Real Estate aus der Krise führen - notfalls mit Hilfe des Staats.

Der Mann ist offen und ehrlich. Nur mit Unterstützung des Bundes habe sein Haus eine positive Zukunft. Axel Wieandt, Chef der Münchener Hypo Real Estate, weiß, dass es nichts zu beschönigen gilt. Die Lage, die er nicht zu verantworten hat, ist dramatisch. Deshalb sind pragmatische und zugleich ungewöhnliche Lösungen erforderlich, die der jugendlich wirkende Banker mit der Hornbrille sich wohl auch vor Jahresfrist nicht hätte vorstellen können: Die Verstaatlichung. „Besondere Zeiten erfordern besondere Lösungen“, sagt der 42-Jährige.

Zu diesen besonderen Lösungen gehörte auch, dass Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann einen seiner wichtigsten Mitarbeiter im Oktober vergangenen Jahres nachdrücklich bat, den Chefposten der HRE zu übernehmen. Zum einen, weil die Deutsche Bank einer der größten Gläubiger des Instituts ist. Zum anderen, weil ein Zusammenbruch der Bank das gesamte deutsche Bankensystem schwer in Mitleidenschaft ziehen würde. Als einen „schlauen Kopf“, bezeichnet ein Frankfurter Banker Wieandt und drückt so die Wertschätzung aus, die der gebürtige Bochumer im deutschen Finanzzentrum genießt.

Der promovierte Volkswirt agiert zurückhaltend, äußert sich nicht zu seinen Vorgängern, die das Desaster in München angerichtet haben. Mit dem Staat hat der ehemalige McKinsey-Mann kein Problem. Die beispiellose Krise allerdings beschränkt die Optionen. Sollte dabei sein Jahresgehalt auf für Banker übersichtliche 500.000 Euro begrenzt werden, sei das okay und immer noch viel Geld, sagt Wieandt. Banking liegt der Familie offenbar: Wieandts Schwester ist mit Commerzbank-Chef Martin Blessing verheiratet, der sich schon seit Jahresanfang mit dem Staat als Großaktionär arrangieren muss. Beide Banker werden wohl für einige Zeit mit dieser Situation leben müssen. ro

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