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IMAGEPROBLEME: Bloß weg von der Heuschrecke

„Man muss sich in der Szene ein wenig abgrenzen“, sagt Gagfah-Chef Burkhard Drescher. Seit das ehemalige Staatsunternehmen 2004 von einem Finanzinvestor übernommen wurde, gehört es zu den Firmen, die nicht nur Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) gerne als „Heuschrecken“ bezeichnet.

„Man muss sich in der Szene ein wenig abgrenzen“, sagt Gagfah-Chef Burkhard Drescher. Seit das ehemalige Staatsunternehmen 2004 von einem Finanzinvestor übernommen wurde, gehört es zu den Firmen, die nicht nur Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) gerne als „Heuschrecken“ bezeichnet. Seinem Genossen Drescher hat Müntefering damit einen Bärendienst erwiesen. Der ehemalige SPD-Oberbürgermeister von Oberhausen, der seit knapp einem Jahr die Gagfah führt, kämpft gegen den Heuschrecken-Stempel. „Das kriegen Sie nie mehr weg.“ In Zukunft wolle er mehr kommunizieren, sagt Drescher, die Unterschiede zu anderen Finanzinvestoren herausarbeiten. Die seien vor allem darauf aus, die aufgekauften Wohnungen teuer weiterzuverkaufen. „Wir handeln nicht mit Wohnungen“, sagt Drescher. Die Engagements der Gagfah seien langfristig. 96 Prozent der Einnahmen kämen aus Vermietung, heißt es beim Unternehmen. Das Wachstum werde vor allem durch Kostensenkung, die Verringerung von Leerständen und – moderate – Mietanpassungen getrieben. „Wir sind da schon hinterher“, gibt Drescher zu. Wenn im September der neue Berliner Mietspiegel veröffentlicht wird, erwartet er deutliche Preissteigerungen. Beim Berliner Mieterverein nennt man die Gagfah dagegen in einer Reihe mit Finanzinvestoren wie Cerberus. „Man sieht da keinen Unterschied“, sagt Hauptgeschäftsführer Hartmann Vetter. Die Mitarbeiter wendeten Druck gegenüber den Mietern an, wenn es um teure Wohnungssanierungen gehe. Gagfah-Chef Drescher hält dagegen: „Wir drängen niemanden aus der Wohnung heraus.“ stek

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