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Wirtschaft: Immobilienmarkt: Privates Bausparen ist wieder im Trend

Die privaten Bausparkassen verzeichneten im ersten Halbjahr 1,2 Prozent mehr neu abgeschlossene Bausparverträge als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. "Unsere Geschäftsentwicklung ist bisher erfreulich", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas Zehnder, am Donnerstag in Berlin.

Die privaten Bausparkassen verzeichneten im ersten Halbjahr 1,2 Prozent mehr neu abgeschlossene Bausparverträge als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. "Unsere Geschäftsentwicklung ist bisher erfreulich", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas Zehnder, am Donnerstag in Berlin.

Eine Million neue Bausparverträge schlossen die Privaten Bausparkassen in den alten Bundesländern ab, während die Zahl der Neuabschlüsse in den neuen Bundesländern im Vergleich zum Vorjahresstand um 200 000 sank. Als einen Grund für den Rückgang im Osten nannte Zehnder die hohe Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland.

Im Zusammenhang mit der Rentenreform von Arbeitsminister Walter Riester betonte Zehnder die Wichtigkeit des kombinierten Bausparens mit Eigenkapital und Bauspardarlehen: "Das Bausparen als traditionelle Säule der Alterversorge muss außerhalb der Riester-Reform bestehen bleiben." Das von Riester angesteuerte Altersvorsorgemodell würde dagegen gerade "Schwellenhaushalten" mit einem jährlichen Einkommen von unter 60 000 Mark den Bau oder Kauf eines Eigenheims erschweren. Die Privaten Bausparkassen fordern zudem eine Wiederbelebung des Wohnungsbaus und den beschleunigten Abriss leerstehender Plattenbauten. "Die Eigenheimzulage darf nicht weiter eingeschränkt werden", sagte Zehnder und forderte die Verdopplung der Wohnungsbauförderungsprämie auf 20 Prozent.

Unterdessen hat sich die Lage auf dem Immobilienmarkt nach starken Umsatzrückgängen in den vergangenen zwei Jahren wieder einigermaßen entspannt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag in Hamburg veröffentlichte Marktanalyse des Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung. Das Institut erwartet für die Jahre 2001 und 2002 nur noch eine leicht rückläufige Entwicklung. Der Gesamtumsatz werde sich zwischen 242 Milliarden Mark und 245 Milliarden Mark einpendeln. Im Jahr 1999 hatte der Gesamtumsatz noch 281 Milliarden Mark betragen, im vergangenen Jahr 250 Milliarden Mark.

Ost und West gleichen sich laut Gewos in ihrer Entwicklung an, wobei in den alten Bundesländern noch immer deutlich mehr Immobilien den Besitzer wechseln. 1999 habe es in Westdeutschland im Gegensatz zu Ostdeutschland noch keine Umsatzrückgänge gegeben. Im vergangenen Jahr aber hätten in den alten Bundesländern nur Immobilien im Wert von rund 211 Milliarden Mark den Besitzer gewechselt, elf Prozent weniger als im Vorjahr. In den neuen Bundesländern sei der Umsatz um 13 Prozent auf 39 Milliarden Mark gesunken. Die Talsohle dürfte damit aber nach Ansicht des Instituts erreicht sein.

Der Markt für Eigenheime werde sich angesichts der immer noch hohen Nachfrage langfristig auf hohem Niveau bewegen, schätzt das Gewos-Institut. Das Volumen werde im Jahr 2002 bei rund 72 Milliarden Mark liegen, vier Prozent weniger als 2001.

nd

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