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Indonesien: US-Firma von Giftmüllvorwürfen freigesprochen

Indonesische Richter haben im spektakulären Giftmüllprozess gegen das US-Unternehmen "Newmont Mining" einen Freispruch erteilt. Die Firma soll bei ihrer Goldgewinnung den Ausgrabungsort mit Quecksilber und Arsen vergiftet haben.

Jakarta - Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass ein Goldbergwerk des US-Konzerns Newmont Mining auf der Insel Sulawesi eine Bucht mit Arsen und Quecksilber vergiftet habe, urteilten die Richter im Distriktgericht von Manado. Auch der angeklagte US-Manager des Bergwerks, Richard Ness, wurde freigesprochen.

Der Prozess galt vielen ausländischen Investoren als Testfall für das indonesische Rechtssystem und das Investitionsklima. Die Firma hatte stets ihre Unschuld beteuert und geargwöhnt, dass eine belastende indonesische Umweltstudie auf getürkten Proben beruhe. Das Unternehmen sollte nach unbestätigten Gerüchten erpresst werden. Das Goldbergwerk in Sulawesi, rund 1200 Kilometer nordöstlich von Jakarta, war 2004 geschlossen worden.

Die US-Botschaft in Jakarta begrüßte das Urteil

Während im Gerichtssaal Dutzende von Newmont-Sympathisanten das Urteil lautstark begrüßten, protestierten vor dem Gericht hunderte Dorfbewohner aus der Umgebung des Bergwerks. Sie hatten über Tumore und Hautausschläge geklagt und dies auf Vergiftungen durch Arsen- und Quecksilber zurückgeführt. Das Ergebnis "wird das Vertrauen indonesischer und ausländischer Investoren zweifellos stärken", teilte sie mit. Newmont hatte im März gedroht, seine Investitionen in Indonesien im Falle eines Schuldspruchs zu überdenken. Dazu gehört unter anderem ein weiteres Goldbergwerk auf der Insel Sumbawa, das für 500 Millionen Dollar ausgebaut werden soll.

"Nationale und internationale Studien haben gezeigt, dass die Quecksilber- und Arsenkonzentration in der Bucht unter dem Normalniveau liegen", sagte der vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung. Darunter waren Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Lediglich die Studie des indonesischen Polizeilabors hatte erhöhte Werte festgestellt.

Die Staatsanwaltschaft hatte im November eine dreijährige Haftstrafe für den festgenommenen Manager Richard Ness und eine Geldstrafe in Höhe von einer Milliarde Rupien (rund 81.000 Euro) für die Firma verlangt. (tso/dpa)

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