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Wirtschaft: Infineon erwartet für 2003 keine Erholung Mittelfristig will der Konzern zu den Großen der Branche gehören

München (nad). Der Halbleiter-Hersteller Infineon sieht derzeit kein Ende der Branchenkrise.

München (nad). Der Halbleiter-Hersteller Infineon sieht derzeit kein Ende der Branchenkrise. „Ich habe nicht den Mut, im nächsten Jahr einen riesigen Aufschwung zu sehen“, sagte Konzernchef Ulrich Schumacher am Freitag in München, wo er die Strategie des Konzerns für die nächsten fünf Jahre vorstellte. Die Preise für Speicherchips, das wichtigste Produkt des Konzerns, seien weiter enorm unter Druck.

Angesichts dessen will Infineon künftig das profitablere Geschäft mit Systemlösungen stark ausbauen. In diesem Segment wolle Infineon bis 2007 weltweit Marktführer werden. Im Rahmen des Programms „Impact 2“ sollen die Geschäftsabläufe weiter optimiert und Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe erzielt werden. Mit dem Sparprogramm „Impact“ hatte Schumacher die Kosten bereits um mehr als zwei Milliarden Euro gedrückt. Einen weiteren Stellenabbau plant Infineon Schumacher zufolge derzeit nicht. „Wenn die Weltwirtschaft weiter nach unten kippt, kann man das aber nicht ausschließen“, sagte er.

Trotz der bisher schwersten Krise in der Chipbranche hat der Münchner Konzern ambitionierte Ziele: Bis 2007 will Infineon seinen Weltmarktanteil verdoppeln und zu den vier größten Halbleiter-Herstellern der Welt aufsteigen. Momentan sieht sich das Unternehmen mit einem Marktanteil von drei Prozent auf Rang Sechs. Wachsen will Infineon vor allem in China, Japan und den USA. Als Übernahmekandidat sieht Schumacher sein Unternehmen trotz des drastisch gesunkenen Aktienkurses nicht. „Unsere Konkurrenten haben schließlich ebenso viel an Wert eingebüßt“, sagte Schumacher. Im Frühjahr war die Infineon-Aktie noch 29 Euro wert, am Freitag lag sie zum Schluss bei 7,42 Euro.

Mit Prognosen für das laufende Quartal hielt sich Schumacher erneut bedeckt. „Was wir gesagt haben ist, dass drei von fünf Geschäftsbereichen schwarze Zahlen schreiben werden“, wiederholte er. Im vergangenen Vierteljahr hatte Infineon die Analysten mit einer Verringerung des Verlustes vor Steuern und Zinsen auf 107 Millionen Euro positiv überrascht.

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