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Wirtschaft: Infineon muss sparen, der Kurs steigt

Vorstandschef tritt ab – er hat Osteoporose.

Berlin - Der Umsatz stagniert, der Gewinn geht zurück – beim Münchner Halbleiterhersteller Infineon macht sich die Krise der Investitionsgüterindustrie bemerkbar. Die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis liege „hinter unseren Zielen“, sagte der scheidende Vorstandschef Peter Bauer auf einer Telefonkonferenz am Dienstag. Grund seien die weltweiten Unsicherheiten. In den Bereichen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit seien die positiven Trends intakt. Daher halte das Unternehmen an den strategischen Investitionen fest. „Zur Wahrheit gehört aber auch: Wo wir sparen können, sparen wir jetzt“, sagte Bauer bei seiner letzten Quartalsbilanz. Die Ankündigung des Sparkurses gefiel den Anlegern: Die Aktie legte um 6,7 Prozent zu und war damit Spitzenreiter im Dax.

Infineon ist Deutschlands größter Chiphersteller, der größte Geschäftsbereich wiederum sind Chips für die Autoindustrie. Im abgelaufenen Quartal blieb die Nachfrage vor allem der deutschen und koreanischen Hersteller auf hohem Niveau. Auch der schwache Euro sorgte für Rückenwind. Für das im September endende Geschäftsjahr kündigte Infineon jedoch wegen des schwächeren Industriegeschäfts einen Umsatzrückgang von drei Prozent auf 3,88 Milliarden Euro sowie einen Gewinneinbruch um ein Drittel an. In den Monaten April bis Juni ging der Gewinn im Vergleich zum vorangegangenen Quartal um ein Viertel auf 82 Millionen Euro zurück. Der Umsatz blieb bei rund 990 Millionen Euro.

Infineon hat weltweit 26 450 Mitarbeiter, davon 8320 in Deutschland. Ab 1. Oktober übernimmt der bisherige Technikvorstand Reinhard Ploss den Chefposten. Peter Bauer kündigte bereits im Mai aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt an. Er leidet an Osteoporose. vis

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