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Wirtschaft: Intel schließt Kommunen ans Funknetz an

Chipkonzern startet globale Initiative zum Aufbau der Wimax-Technik/Düsseldorf ist deutsche Pilotstadt

Berlin Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat gemeinsam mit anderen Unternehmen eine globale Initiative zur Förderung von drahtlosen Datenübertragungstechniken in Kommunen gestartet. Zu den Partnern zählen der Netzwerkausrüster Cisco, die Computerkonzerne Dell und IBM sowie das deutsche Softwareunternehmen SAP. Das einzige deutsche Pilotprojekt des Programms „Digital Communities“ wird in Düsseldorf vorbereitet. In der Stadt haben Mobilfunkkonzerne wie Vodafone und E-Plus ihren Deutschlandsitz. Unter den 13 Pilotstädten des Programms finden sich auch Cleveland und Philadelphia (USA), die taiwanische Hauptstadt Taipeh, Seoul (Südkorea) und Westminster (England). Berlin zählt nicht dazu, weil das Projekt in der Verwaltung und bei den Unternehmen wenig Unterstützung fand.

Unter der Führung von Intel soll den Städten der Auf- und Ausbau so genannter breitbandiger Wimax-Netze erleichtert werden. „Mit der Weiterentwicklung von drahtlosen Breitband-Datenübertragungstechniken eröffnen sich für Verwaltungen in Städten und Gemeinden ganz neue Möglichkeiten“, sagte Anand Chandrasekher, Vizepräsident und Direktor der Intel Sales and Marketing. Chandrasekher rechnet damit, dass die Zahl der „digitalen Kommunen“ in 18 Monaten auf über 100 steigen wird.

Bei Wimax handelt es sich um eine Weiterentwicklung des verbreiteten Kurzstreckenfunks WLAN. Wesentlicher Unterschied: Mit der Technik lassen sich große Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit sehr viel weiter – bis zu 70 Kilometer – drahtlos übertragen. „Schon mit zwei oder drei Wimax–Antennen lässt sich eine Stadt abdecken“, sagte Intel-Deutschland-Sprecher Hans-Jürgen Werner. „Das ist für die Kommunen kostengünstiger.“ Vorteile hat Wimax auch beim Aufbau von Funknetzen in Regionen, wo eine Internetversorgung mit leitungsgebundenen DSL-Anschlüssen nicht möglich ist. In Schweden und Teilen der USA existieren solche Netze bereits. In Städten hätten Verwaltungen die Möglichkeit, ihre Dienstleistungen auszuweiten, sagte der Intel-Sprecher. Zudem könnten künftig lokale Freizeit- und Kulturangebote, Öffnungszeiten oder Informationen über Sehenswürdigkeiten drahtlos auf Endgeräten verfügbar gemacht werden. Bisher funktioniert Wimax aber nur als so genanntes Backbone (Rückgrat) für WLAN. Ohne WLAN-Hardware kann das Netz also noch nicht genutzt werden. Ab 2007 sollen auch Smartphones, Notebooks oder PDAs direkt mit Wimax laufen. mot

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