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Wirtschaft: Intel verdient immer weniger

München/San José - Intel-Chef Paul Otellini treibt seine Entwickler zu immer neuen Höchstleistungen an, gibt Milliarden für die modernsten Halbleiterwerke der Welt aus und senkt mit hohem Tempo die Kosten. Dennoch wird der größte Chiphersteller der Welt auch 2007 weniger verdienen als in früheren Jahren.

München/San José - Intel-Chef Paul Otellini treibt seine Entwickler zu immer neuen Höchstleistungen an, gibt Milliarden für die modernsten Halbleiterwerke der Welt aus und senkt mit hohem Tempo die Kosten. Dennoch wird der größte Chiphersteller der Welt auch 2007 weniger verdienen als in früheren Jahren.

Schon 2006 ist die Bruttogewinnmarge mit 49,6 Prozent für Intel-Verhältnisse mager ausgefallen. Die Bruttogewinnmarge ist der prozentuale Anteil des Bruttogewinns am Umsatz und ein gebräuchliches Instrument, um die Profitabilität zu vergleichen. An der schlechten Marge werde sich auch im laufenden Jahr nichts ändern, warnte der Konzern am Dienstagabend nach Börsenschluss. Zum Vergleich: Von 2003 bis 2005 lag die Rendite im Schnitt bei 58 Prozent. Für die vergleichsweise schlechten Zahlen führt Intel mehrere Gründe an. „In einigen Werken wurden Kapazitäten frei, die wir nicht so schnell wieder füllen konnten“, sagte Intels Deutschland-Chef Hannes Schwaderer dem Handelsblatt. Darüber hinaus würden zwei Fabriken derzeit für eine neue Technologie aufgerüstet. Auch das sei teuer. Zudem gebe es Anlaufkosten für neue Speicherchips sowie Abschreibungen in diesem Bereich.

Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse von Intel für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2006 zeigen zwar, dass sich das Geschäft stabilisiert hat. Sie machen aber auch deutlich, dass Intel die Wende noch nicht geschafft hat. Der Halbleiterhersteller erreichte einige Ziele seiner Restrukturierung, aber höhere Kosten durch die Reorganisation sowie der Preiskampf mit dem Rivalen AMD ließen den Gewinn einbrechen.

Intel meldete für das vierte Quartal einen Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz fiel um fünf Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar. Gewinn und Umsatz waren aber höher als im dritten Quartal. Intels Prognose für das laufende Quartal von 8,7 bis 9,3 Milliarden Dollar Umsatz und einer Marge von 49 Prozent wirkten indessen wie eine kalte Dusche. Mit einem Jahresumsatz von knapp 35,4 Milliarden Dollar ist Intel der weltgrößte Chiphersteller. jojo/je (HB)

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