zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Investitionen in Milliardenhöhe geplant - Umsatz soll in drei bis vier Jahren um ein Viertel steigen

Die Salzgitter AG setzt nach einem schwierigen Jahr auf dem Stahlmarkt weiter auf Wachstum. Umsatz und Gewinn sollen im Geschäftsjahr 1999/2000 durch Investitionen im Spezialstahlbereich und Unternehmenskäufe steigen, teilte der Vorstand am Montag auf der Bilanzpressekonferenz in Salzgitter mit.

Die Salzgitter AG setzt nach einem schwierigen Jahr auf dem Stahlmarkt weiter auf Wachstum. Umsatz und Gewinn sollen im Geschäftsjahr 1999/2000 durch Investitionen im Spezialstahlbereich und Unternehmenskäufe steigen, teilte der Vorstand am Montag auf der Bilanzpressekonferenz in Salzgitter mit. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Günter Geisler nannte die Position des Unternehmens "gut behauptet". Finanzvorstand Eberhard Luckan nannte das Ende September beendete Geschäftsjahr "eher unterdurchschnittlich".

Die Entwicklung des Aktienkurses wurde von Planungsvorstand Heinz Jörg Fuhrmann als "wenig erfreulich" eingeschätzt. Die Dividendenausschüttung werde einschließlich der anrechenbaren Körperschafts-Gutschrift bei 1,07 Mark nach 1,79 Mark 1997/98 liegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 1998/99 erreichte die Salzgitter AG ein Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 97 (Vorjahr: 287) Millionen Mark und einen Jahresüberschuss von 50 Millionen Mark (148 Millionen Mark). Geisler bezeichnete das Ergebnis als "zufriedenstellend". Die Bilanzsumme lag bei 3310 (Vorjahr: 3477) Millionen Mark.

Die Mitarbeiterzahl stieg auf 12 349, nach 11 536 im Vorjahr. Nach einem Einbruch in der Stahlerzeugung um 4,1 Prozent auf 4,725 Millionen Tonnen nach 4,928 Millionen Tonnen im Jahr zuvor verzeichnet die Salzgitter AG inzwischen wieder steigende Aufträge. Im Handelsbereich liege der Absatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 1999/2000 um 25 Prozent über dem des Vorjahreszeitraumes. Hoffnungen setzt der Vorstand, dessen neuer Vorsitzender ab Dienstag Wolfgang Leese ist (siehe nebenstehendes Porträt), insbesondere in steigende Stahlpreise bei gleichzeitig niedrig bleibenden Rohstoffkosten. Allerdings wurden die steigenden Preise bei Schweröl als problematisch genannt. Die Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar bewertete der Vorstand aber ebenso als positiv wie das erwartete Wirtschaftswachstum. Geplant sei ein Umsatzwachstum des Konzerns um 25 Prozent in den kommenden drei bis vier Jahren.

Die Salzgitter AG werde dafür 1,2 Milliarden Mark aufwenden, von denen 700 Millionen Mark im Konzern investiert werden sollen. Rund 500 Millionen Mark sind aus Krediten für die Übernahme anderer Unternehmen geplant. Im Januar hatte der Aufsichtsrat bereits Investitionen von 415 Millionen Mark genehmigt. Schon 1999 hatte das Unternehmen 216 Millionen Mark vor allem in die Stahlerzeugung investiert.

Nach dem Willen des Vorstandes soll die Salzgitter AG vor allem aus eigener Kraft wachsen. Weitere Kooperationen mit anderen Unternehmen seien aber nicht auszuschließen, hieß es. Die Verhandlungen mit der Thyssen Krupp Steel AG zur vollständigen Übernahme der HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH (Dortmund) seien bis auf Detailfragen in der vergangenen Woche abgeschlossen worden. Die Salzgitter AG will die HSP mit zurzeit rund 600 Beschäftigten komplett übernehmen und am Standort Dortmund erhalten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false