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Investments: Securenta ist insolvent

Gegen die Securenta AG, Teil der umstrittenen Göttinger Gruppe, ist ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Grund ist das Ausbleiben von Rückzahlungen an geprellte Anleger.

Göttingen - Das Amtsgericht Göttingen hat ein Insolvenzverfahren gegen die Securenta AG, die Hauptgesellschaft des umstrittenen Finanzkonzerns Göttinger Gruppe, eingeleitet. Anlass sei der Antrag eines Anlegers auf Feststellung der Zahlungsunfähigkeit, sagte Gerichtssprecher Dietmar Brosche. Der Anleger habe 2006 in einem Vergleich 17.000 Euro erstritten, das Geld bisher aber nicht erhalten.

Das Amtsgericht habe den Hamburger Notar Peter Knöpfel als vorläufigen Verwalter eingesetzt, sagte Brosche. Die Securenta AG könne derzeit keine rechtsgültigen Verfügungen mehr ohne Zustimmung des Verwalters vornehmen.

Ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird, hänge nun maßgeblich vom Ergebnis der Überprüfung der Unternehmensfinanzen durch den Verwalter ab. Die Securenta könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt des Verfahrens die Insolvenz allerdings zumindest theoretisch noch durch die Zahlung abwenden, sagte der Gerichtssprecher.

Verfahren wegen Betruges eröffnet

Dies erscheint allerdings unwahrscheinlich. Denn das Amtsgericht Göttingen hat bereits eine Vielzahl von so genannten Vollstreckungshaftbefehlen verhängt, weil die Göttinger Gruppe klagenden Anlegern ihr Geld nicht zurückgezahlt hat. Anfang dieser Woche war zudem bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Betruges und des Anlagenbetruges gegen Verantwortliche des Finanzkonzerns eingeleitet hat. Seit 2004 laufen zudem Ermittlungen wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung.

Die Göttinger Gruppe hatte in den vergangenen Jahren im großen Stil so genannte atypische stille Beteiligungen als Altersvorsorge angeboten. Das Unternehmen soll damit bei über 100.000 Sparern insgesamt mehr als eine Milliarde Euro eingesammelt haben. Den Anlegern brachte ihr Engagement allerdings häufig nur Verluste. Seit Jahren häufen sich Klagen von Anlegern, die sich falsch und unzureichend beraten fühlen. Sie fordern ihr Geld zurück. (mit dpa)

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