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Wirtschaft: Italiens Eni Spa und Spaniens Repsol diskutieren Allianz

Die Mineralöl- und Gaskonzerne Italiens und Spaniens, Eni Spa (Rom) und Repsol SA (Madrid), denken offenbar über eine Allianz nach. Eine Fusion beider Unternehmen, wie sie am Mittwoch in verschiedenen Medienberichten angekündigt worden war, wird aber in beiden Gesellschaften bislang ausgeschlossen.

Die Mineralöl- und Gaskonzerne Italiens und Spaniens, Eni Spa (Rom) und Repsol SA (Madrid), denken offenbar über eine Allianz nach. Eine Fusion beider Unternehmen, wie sie am Mittwoch in verschiedenen Medienberichten angekündigt worden war, wird aber in beiden Gesellschaften bislang ausgeschlossen. Der Börsenkurs von Eni, der aufgrund der Spekulationen am Dienstag um neun Prozent in die Höhe geschossen war, bröckelte am Mittwoch wieder ab. Eni ist seit Monaten auf Partnersuche und hat diese Bemühungen nun offenbar intensiviert. Der neue Eni-Präsident Gian Maria Gros-Pietro, zuvor Chef der Staatsholding Iri, hat dieses Thema in die Hände genommen. Er dementierte aber Meldungen, es gebe bereits unterschriftsreife Verträge: "Das ist keine Sache von Stunden." Eni prüfe zurzeit mehrere Optionen. Dabei gehe es nicht um den Erwerb von Kontrollmehrheiten, sondern um industrielle Partnerschaften, die zu einer Steigerung der Effizienz führten. Eni hatte vergangenes Jahr kurz vor einer Allianz mit Elf Aquitaine gestanden. Zurzeit liegt der Frankreich-Plan auf Eis, weil Elf mit der Fusion mit Totalfina beschäftigt ist.

Hinter den Kulissen hieß es in Rom, ein Zusammengehen mit den Spaniern mache durchaus Sinn, da es sich um ähnlich strukturierte Gesellschaften handle. Repsol bestritt unterdessen Fusionsgespräche. Man stehe zwar regelmäßig mit allen möglichen Branchenkollegen in Kontakt. Konkrete Verhandlungen mit Eni gebe es aber nicht.

An der Börse werden die Meldungen über eine spanisch-italienische Annäherung trotzdem ernst genommen. Der Repsol-Kurs stieg Mittwoch mittag um 3,8 auf 21,66 Euro. Irgendetwas sei im Busch, glauben Analysten. Manche Beobachter können sich aber eher eine Allianz als eine regelrechte Fusion vorstellen. Als ein Problem für eine Fusion gilt der mit 36 Prozent noch hohe Staatsanteil bei Eni. Repsol wurde dagegen in den letzten Jahren vollständig privatisiert. Allerdings hält Madrid noch ein "goldene Aktie". Repsol rückte Anfang letzten Jahres ins Blickfeld der Branche, als der zuvor vornehmlich auf Spanien konzentrierte Konzern die argentinische Mineralölgesellschaft YPF übernahm. Damit wurden die zuvor spärlichen Ölreserven auf einen Schlag vervierfacht. Gleichzeitig verschaffte sich die Gruppe, die in Spanien die Hälfte des Benzingeschäfts kontrolliert, eine starke Position in Lateinamerika.

hjk, pot

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