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Wirtschaft: Japan: Es gibt kaum Hoffnung für die Wirtschaft des Landes

Ein Ende der wirtschaftlichen Krise in Japan ist Analysten zufolge nach den jüngsten Konjunkturdaten nicht abzusehen. Dass sich sowohl die Industrieproduktion als auch die Arbeitslosigkeit im April neuen Negativrekorden näherten, weist nach Ansicht von Volkswirten auf den schwierigen Balanceakt hin, den die neue Regierung in ihrer Wirtschaftspolitik vollziehen muss.

Ein Ende der wirtschaftlichen Krise in Japan ist Analysten zufolge nach den jüngsten Konjunkturdaten nicht abzusehen. Dass sich sowohl die Industrieproduktion als auch die Arbeitslosigkeit im April neuen Negativrekorden näherten, weist nach Ansicht von Volkswirten auf den schwierigen Balanceakt hin, den die neue Regierung in ihrer Wirtschaftspolitik vollziehen muss.

Die Industrieproduktion ging nach gestrigen Angaben des japanischen Wirtschaftsministeriums im April gegenüber dem Vormonat um 1,7 Prozent nach minus 2,1 Prozent im März zurück, stärker als von Analysten erwartet. Das Vorjahresniveau wird jetzt bereits um fast vier Prozent unterschritten. Neben geringeren Aufträgen aus den USA und den asiatischen Nachbarländern habe auch die Inlandsnachfrage abgenommen, erläuterten Analysten. Gleichzeitig haben sich die Lagerbestände so stark erhöht wie seit April 1997 nicht mehr. Dies lässt weitere Produktionsabnahmen in den nächsten Monaten befürchten. Exemplarisch ist auch der vierte Rückgang in Folge bei den Fahrzeugexporten, die im April um 13,4 Prozent unter Vorjahresniveau lagen. Als Grund gab der Verband der Automobilhersteller die schwache Nachfrage aus den USA und Europa an.

Erneut verschlechtert hat sich die Arbeitsmarktlage. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg im April von 4,7 auf 4,8 Prozent. Damit nähert sie sich wieder dem Negativrekord von 4,9 Prozent im Dezember und Januar. Für Analysten ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Arbeitslosenquote über fünf Prozent klettert. Eine wachsende Unsicherheit bezüglich des Arbeitsplatzes, der in Japan bislang meist als Stellung auf Lebenszeit galt, sorge zudem für ein schwindendes Verbrauchervertrauen. "Ich bin sehr pessimistisch über die Zukunft der japanischen Wirtschaft", sagte Kazuhiko Ogata von HSBC Securities in Tokio. Die Zentralbank (BoJ) habe keine Möglichkeit, die Zinsen weiter zu senken, die Regierung strebe Disziplin bei den öffentlichen Ausgaben an und die US-Wirtschaft habe keine Erholungstendenzen signalisiert. "Ich glaube, es gibt wenig Hoffnung, dass die Wirtschaft bald auf die Beine kommt", sagte Ogata.

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