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Wirtschaft: „Jeder bekommt ein Angebot“

Herr Eder, dem DGB zufolge gibt es in diesem Jahr in Berlin 600 betriebliche Lehrstellen weniger als im Vorjahr. Wie kommt’s?

Herr Eder, dem DGB zufolge gibt es in diesem Jahr in Berlin 600 betriebliche Lehrstellen weniger als im Vorjahr. Wie kommt’s?

Die Zahl halte ich für falsch. Bis Ende August gab es im IHKBereich 1,7 Prozent mehr neue Ausbildungsplätze als vor einem Jahr. Zwar sind nach Angaben der Arbeitsagenturen derzeit 8700 Jugendliche noch nicht vermittelt, dem stehen aber 2200 offene Stellen gegenüber. Das sind deutlich weniger Suchende als vor Jahresfrist, zugleich aber mehr Stellen. Wir werden, wie 2004 auch, bis Ende des Jahres jedem Jugendlichen, der will und kann, ein Ausbildungsangebot machen.

Wie soll das gehen?

Vom 17. bis 21. Oktober laden wir gemeinsam mit Handwerkskammer und Bundesagentur für Arbeit alle bei den Arbeitsagenturen registrierten Jugendlichen zu unserer Nachvermittlungsaktion ein. Extra für diese Aktionswoche akquirieren wir in den Firmen noch ein paar hundert Lehrstellen.

Wie lief das vor einem Jahr?

Wir hatten 5000 Jugendliche eingeladen, von denen 1500 kamen. Von diesen 1500 hat rund die Hälfte einen Platz bekommen. Die andere Hälfte war nach Einschätzung der Wirtschaft und der Arbeitsagenturen nicht ausbildungsfähig und geht deshalb noch ein Jahr in die Schule oder bekommt eine Einstiegsqualifikation.

Wie funktioniert die Nachvermittlung?

In einem individuellen Gespräch werden die Interessen und Möglichkeiten des Jugendlichen erfragt. Danach werden Maßnahmen identifiziert, die für den Betreffenden in Frage kommen. Am Ende steht dann die Suche nach einem freien Platz. Wenn einer gefunden ist, sollte der Jugendliche sofort da hinlaufen und sich vorstellen.

Jan Eder (42) ist Hauptgeschäftsführer der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), deren Mitglieder die meisten Lehrstellen anbieten. Mit ihm sprach Alfons Frese.

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