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Wirtschaft: Jetzt verschmelzen Thyssen und Krupp

DÜSSELDORF (ews/kv/HB).Der Thyssen-Krupp-Konzern startet mit einer auskömmlichen Eigenkapitalquote von 26 Prozent: Bei einer Bilanzsumme von 45,4 Mrd.

DÜSSELDORF (ews/kv/HB).Der Thyssen-Krupp-Konzern startet mit einer auskömmlichen Eigenkapitalquote von 26 Prozent: Bei einer Bilanzsumme von 45,4 Mrd.DM liegt das Eigenkapital bei 11,9 Mrd.DM.Auch im übrigen sehen die Relationen nicht schlecht aus.Die Nettofinanzschulden werden knapp 7 Mrd.DM erreichen.Dies geht aus dem Verschmelzungsvertrag vor, den beide Unternehmen laut Aktiengesetz vorlegen müssen.Er soll die Öffentlichkeit über die Details einer Fusion informieren und Aktionären eine Grundlage für ihre Entscheidung für oder gegen die Fusion liefern.Den größten Raum nehmen dabei die Erläuterungen zur Unternehmensbewertung ein, die Basis ist für das Umtauschverhältnis der Aktien.

"Solche Kennzahlen zeigen an, daß aus finanzieller Sicht beachtliche Wachstumsspielräume bestehen", so Gerhard Cromme, Vorstandsvorsitzender der Fried.Krupp AG Hoesch-Krupp und gemeinsam mit dem jetzigen Chef der Thyssen AG, Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der Thyssen Krupp AG, Düsseldorf.Die Finanzstruktur werde sich mittelfristig weiter bessern.Schulz hob hervor, daß der Konzern in den nächsten Jahren für einen Cash flow von jährlich 6 Mrd.DM gut sei.Daraus erwüchsen erhebliche Expansionsmöglichkeiten, auch durch Akquisitionen.

Die Verschmelzung erfolgt mit wirtschaftlicher Wirkung vom 1.Oktober 1998.Operativ wird der neue Investitionsgüter- und Stahlriese am 1.März 1999 in Gang kommen.Mit 173 000 Mitarbeitern vereinigt er einen Umsatz von 68,8 Mrd.DM auf sich.Dabei handelt es sich vorerst um unkonsolidierte Größenordnungen, also eine Addition der beiden Unternehmen.Für 1998/99 sind 76,2 Mrd.DM und für die Folgejahre 80,1 beziehungsweise 84,8 Mrd.DM geplant.Cromme und Schulz gehen nicht davon aus, daß durch die asiatische Finanzkrise oder generelle Konjunkturverschlechterungen daran wesentliche Abstriche gemacht werden müssen.

Die Synergieschöpfung ist mit 1,045 Mrd.DM angesetzt.Davon entfallen 495 Mill.DM aus der Fusion der beiden Konzerne und 550 Mill.DM aus der Flachstahlfusion zum 1.April 1997.Bereits bis zum Geschäftsjahr 1999/2000 werden Synergien von 298 Mill.DM erzielt, sieht die Planung vor.Wie die Tabellen zeigen, liegt der gesamte Unternehmenswert von Thyssen bei 23,670 Mrd.und von Krupp bei 11,835 Mrd.DM.Wie berichtet, erhalten Thyssen-Aktionäre danach für eine 50-DM-Aktie zehn Stückaktien der neuen Gesellschaft.Krupp-Aktionäre bekommen 7,88 Stückaktien sowie einen Barausgleich von 0,03 DM.

Schulz betonte, daß inzwischen praktisch alle wichtigen Schritte auf dem Weg zur Fusion getan sind.So seien alle Bewertungsfragen und steuerlichen Aspekte geklärt, die fusionskontrollrechtlichen Voraussetzungen erfüllt und die Mitbestimmungsfragen.

Nun müssen noch die beiden Hauptversammlungen am 30.November (Krupp) und 3.Dezember zustimmen.Die Börsennotierung der Thyssen Krupp AG soll zum 1.März erfolgen.Bisher wurde Thyssen in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und Frankreich amtlich gehandelt.Diskutiert wird ein Rückzug aus Frankreich, um stattdessen möglicherweise in den USA präsent zu sein.Die Rechnungslegung erfolgt bereits nach internationalen Standards.

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