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KARRIERE Frage: an Jürgen Hesse Büro für Berufsstrategie

Ich arbeite seit fünf Jahren als Fachkraft bei einem mittelständischen Unternehmen. Mein Chef gibt mir grundsätzlich ein positives Feedback, dennoch wurde ein Kollege ausgewählt, als es darum ging, eine höhere Position zu besetzen, zu der auch ich qualifiziert gewesen wäre.

Ich arbeite seit fünf Jahren als Fachkraft bei einem mittelständischen Unternehmen. Mein Chef gibt mir grundsätzlich ein positives Feedback, dennoch wurde ein Kollege ausgewählt, als es darum ging, eine höhere Position zu besetzen, zu der auch ich qualifiziert gewesen wäre. Ich erfuhr von dem Job aber erst, als er schon vergeben war. Der Kollege ist noch nicht so lange dabei wie ich, aber scheint inzwischen jeden in der Firma zu kennen, auch die wichtigen Leute. Was mache ich falsch?

Das Zauber- und Schlüsselwort heißt Networking. Denn ganz offensichtlich hat Ihr Kollege sich im Unternehmen besser vernetzt und wichtige Informationen erhalten, die Ihnen verborgen geblieben sind. Studien belegen, dass Jobs zu einem Großteil über Beziehungen vergeben werden. Das gilt für Neueinstellungen wie für Beförderungen.

Menschen, die die Karriereleiter schnell nach oben klettern, sind in der Regel sehr gute Netzwerker. Sie schaffen sich Verbindungen innerhalb des Unternehmens und halten auch zu externen Partnern stabile Kontakte. Diese helfen nicht nur dem eigenen Fortkommen, sondern auch der Firma, denn sie sorgen für optimierte Abläufe – extern wie intern.

Zwar gibt es geborene Netzwerker, doch diese Kunst lässt sich auch erlernen. Achten Sie darauf, Ihre Kontakte nicht sofort mit eigenen Wünschen zu belasten. Zunächst lautet die Devise: Geben ist seliger denn nehmen. Die Balance zwischen dem Nutzen für sich selbst und dem für die Anderen ist beim Networking entscheidend für den langfristigen Erfolg. Und viel wichtiger als konkrete Unterstützung ist häufig der informelle Informationsfluss, der Netzwerke leben lässt. Denn beim gemeinsamen Mittagessen in der Kantine erfährt man oft mehr als in offiziellen Besprechungen.

Nutzen Sie die zahlreichen Möglichkeiten, immer wieder mit Kollegen, aber auch mit Geschäftspartnern und Vorgesetzten, in Kontakt zu treten und sich nachhaltig in Erinnerung zu bringen. Manchem hat schon ein freundliches Wort zur Sekretärin die Tür nach oben geöffnet. Seien Sie großzügig, ohne sich ausnutzen zu lassen, und pflegen Sie Ihre Verbindungen.

Auch das Internet bietet mit XING und Co. jede Menge Möglichkeiten, sich professionell zu vernetzen. Und wenn Sie einmal Hilfe benötigen oder eine neue Position zu besetzen ist, können Sie auf ein stabiles soziales Netz zugreifen. Profis in Sachen Networking rühmen sich gar, jedes Problem mit wenigen Telefonaten aus dem Weg zu räumen. Foto: Promo

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Postanschrift: Verlag Der Tagesspiegel,

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an Jürgen Hesse

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