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Jobchancen: Mehr Praktika für junge Migranten

Eine Studie der OECD zeigt, dass auch hochqualifizierte Bewerber mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert werden. Die Organisation empfiehlt spezielle Praktikumsprogramme für Migranten.

Diskriminierung ist nach einer Studie der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) ein Grund für die Probleme von Migranten auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland. Selbst Migrantenkinder, die ihre komplette Ausbildung in Deutschland absolviert haben, hätten geringere Jobchancen als Bewerber ohne Migrationshintergrund mit dem gleichen Bildungsniveau, erklärte OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig kürzlich in Berlin. Es habe zwar in den vergangenen Jahren erhebliche Verbesserungen im Bereich der Integration gegeben, trotzdem müsse Deutschland diese Nachteile noch entschlossener ausgleichen. "Um Diskriminierung zu bekämpfen, kann auch ein verantwortungsvoller öffentlicher Diskurs einen wichtigen Beitrag leisten."

Der OECD-Studie zufolge liegt bei den Menschen mit geringer Qualifikation die Beschäftigungsquote von Zuwanderern bei rund 45 Prozent und damit sogar um fünf Prozentpunkte höher als bei den in Deutschland Geborenen. Dafür hätten von den zugewanderten Hochschulabsolventen nur 68 Prozent einen Job – bei den in Deutschland geborenen Akademikern seien es 84 Prozent. "Migranten und deren Kinder verfügen über weniger Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern als die übrige Bevölkerung", erklärte Liebig einige der Gründe. Außerdem gebe es nur wenige Länder, in denen die Qualifikationsstruktur der Zuwanderer im Verhältnis zur übrigen Bevölkerung so ungünstig sei wie in Deutschland.

Die OECD-Studie empfiehlt speziell auf Migranten zugeschnittene Praktikumsprogramme, um Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern herzustellen. Außerdem müsse die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen vereinfacht werden. (mit AFP)

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