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Sprachkenntnisse: Das Reich der Mitte liegt im Trend

Immer mehr Deutsche lernen Chinesisch – auch für die Karriere.

Auf Europäer wirken sie exotisch und kompliziert: chinesische Schriftzeichen. Von ihnen gibt es tausende – ein deutlicher Unterschied zu den gerade einmal 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets. Das macht die Sprache nicht gerade einfacher. Trotzdem wollen immer mehr Menschen Chinesisch lernen.

"Die Nachfrage boomt", sagt Beate Blüggel, Referentin für Sprachenmarketing beim Deutschen Volkshochschulverband in Bonn. Mit dem ökonomischen Wachstum in China ist auch das Interesse an Sprache und Kultur aus dem Reich der Mitte gestiegen. Im Jahre 2002 belegten bundesweit rund 5.000 Menschen einen Chinesisch-Kurs an der Volkshochschule. Drei Jahre später waren es doppelt so viele.

Komplexe Schriftzeichen

Und das, obwohl die Sprache nicht gerade leicht zu erlernen ist. "Sie ist ungefähr doppelt so schwer wie Französisch", sagt Andreas Guder, Bundesvorsitzender des Fachverbandes Chinesisch. Das Sprechen sei noch verhältnismäßig einfach. "Nach hundert Unterrichtsstunden kann man schon eine Menge", meint Guder. Auch mit der Grammatik gebe es keine Probleme, weil es im Chinesischen keine Veränderungen von Wörtern wie in europäischen Sprachen gibt. Schwierig sei vielmehr die Schrift. Die beherrsche der Sprachschüler selbst nach 500 Stunden noch nicht. "Erst nach zwei Jahren Intensivstudium ist er in der Lage, Texte auf dem Niveau eines Zwölfjährigen zu lesen", erklärt der Wissenschaftler.

Auch in der deutschen Wirtschaft spielt China eine immer größere Rolle. Besonders in Hamburg bildet der Handel mit dem 1,3 Milliarden Einwohner zählenden Land einen Schwerpunkt. "In der Hansestadt sind inzwischen über 650 Firmen im China-Geschäft tätig", sagt Heinz Dickmann, stellvertretender Geschäftsführer der Handelskammer in Hamburg. Und die Tendenz sei steigend.

Die Carl Duisberg Centren haben auf den China-Boom bereits reagiert. Das Dienstleistungsunternehmen auf dem Gebiet der internationalen Bildung und Qualifizierung bietet erstmals Sprachreisen und Praktika in Peking und in der ehemaligen deutschen Kolonialstadt Tsingtau an. (mit dpa)

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