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Wirtschaft: Karstadt: Warenhauskonzern muss im ersten Halbjahr Verluste hinnehmen

Der Karstadt-Quelle-Konzern muss für das erste Halbjahr 2000 einen Verlust von 97 Millionen Mark ausweisen. Auf Grund der erst im zweiten Halbjahr 1999 vollzogenen Verschmelzung von Karstadt und Quelle könne keine entsprechende Vergleichszahl für das Geschäft in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres genannt werden.

Der Karstadt-Quelle-Konzern muss für das erste Halbjahr 2000 einen Verlust von 97 Millionen Mark ausweisen. Auf Grund der erst im zweiten Halbjahr 1999 vollzogenen Verschmelzung von Karstadt und Quelle könne keine entsprechende Vergleichszahl für das Geschäft in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres genannt werden. Für das Gesamtjahr zeigte sich der größte deutsche Warenhauskonzern jedoch zuversichtlich, mit einem Ergebnisanstieg um 15 Prozent auf 507 Millionen Mark vor Steuern seine zuvor kräftig nach unten korrigierte Prognose auch tatsächlich zu erreichen. Das sagte ein Unternehmenssprecher bei der Vorlage des Halbjahresberichts am Montag in Essen.

In dem zur Fusion von Karstadt und Quelle vorgelegten Verschmelzungsbericht hatte der Warenhauskonzern für 2000 noch einen nahezu doppelt so hohen Vorsteuer-Gewinn von 973,6 Millionen Mark angekündigt. Nach dem Eingeständnis des Verfehlens der Ergebnisprognose hatte der langjährige Vorstandschef Walter Deuss vor der Hauptversammlung im vergangenen Monat seinen Rücktritt angekündigt. Der neue Karstadt-Quelle-Chef Wolfgang Urban soll seinen Posten nun zum 1. Oktober antreten.

Trotz der roten Zahlen in den ersten sechs Monaten wertete der Warenhauskonzern das erste Halbjahr als erfolgreich. "Negative Halbjahresergebnisse sind branchentypisch", erklärte das Unternehmen. Die Gewinnschwelle werde in der Regel erst in der zweiten Jahreshälfte erreicht, hieß es. Rote Zahlen legten vor allem die Warenhäuser mit einem Verlust von 146 Millionen Mark vor, während der Versandhandel vor Steuern 47,5 Millionen Mark einbrachte.

Der Konzernumsatz erhöhte sich in den ersten sechs Monaten um 5,4 Prozent auf 14,07 Milliarden Mark. Besonders deutlich legten die Geschäftsfelder Versandhandel, Fachgeschäfte und Dienstleistungen zu. Mit einem Umsatzwachstum um 2,6 Prozent auf 6,22 Milliarden Mark liege aber auch die Entwicklung im Warenhausgeschäft des Konzerns über dem Branchendurchschnitt. Im Konzerngeschäftsfeld Dienstleistungen wirkte sich die Zusammenfassung der Organisationen der Konzernunternehmen Karstadt, Quelle und Neckermann positiv aus. Bei 463 Millionen Mark Umsatz wurde ein Halbjahresergebnis vor Ertragssteuern von 15,1 Millionen Mark erzielt. Im Geschäftsfeld Touristik verbuchte die C & N Touristik AG, an der die Karstadt-Quelle AG zu 50 Prozent beteiligt ist, im ersten Halbjahr statt eines geplanten zweistelligen Zuwachses der Kundenzahl nur ein Plus von sechs Prozent. Die Umsätze lagen mit 3,1 Milliarden Mark um 5,2 Prozent über Vorjahresniveau. Im Gesamtjahr wird für C & N mit einem Ergebnis "in der Bandbreite von plus/minus zehn Prozent" im Vergleich zum Vorjahr gerechnet.

Insgesamt gehe der Konzern für das laufende Jahr von einem Umsatzanstieg um 3,5 Prozent aus. Im Vorjahr hatte Karstadt-Quelle rund 29 Milliarden Mark (ohne Mehrwertsteuer) umgesetzt.

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