KAUFEN oder NICHT: Das Glück ist grün-rot

Wahre Liebe nimmt viel in Kauf. Als Mädchenbier- und Touri-Brause-Trinkerin (ich weiß nicht, was kränkender ist) habe ich mich in den Kneipen dieser Stadt schon beschimpfen lassen, weil ich süchtig nach der Mischung aus fein-säuerlichem Bier und süßem Sirup bin ... Berliner Weisse mit Schuss. Grün, Waldmeister, ist unschlagbar. Zur Abwechslung schätze ich aber auch das rote Pendant mit Himbeergeschmack. Vor ein paar Tagen stellte meine Kollegin eine Schachtel mit sieben (!) neuen Geschmacksrichtungen vor mich hin. Ich war berauscht, noch bevor ich getrunken hatte. Die Berliner Kindl „MIXcups“, kleine, bunte Kapseln, gibt es in der Gastronomie oder im Sechserpack für 2,49 Euro plus Versand bei www.berlinerweisse.de. Sie beinhalten mit 14 Millilitern genau so viel Sirup, wie man braucht, um ein Glas Weisse in höchstes Glück zu verwandeln. Die erste Neuheit heißt „Weißer Pfirsich“ und ergießt sich zartrosa in mein Glas. Doch nach dem ersten Schluck bin ich enttäuscht. Nee, das ist nicht meins. Den nächsten Versuch wage ich mit Grapefruit, der Sirup färbt die Weisse knallorange. Schmeckt aber auch nicht so, dass ich das wieder haben müsste. Genauso ergeht es mir mit Rhabarber (pink) und Schwarzer Johannisbeere (blau).

Vielleicht, denke ich, muss ich einsehen, dass man im Leben nicht alles steigern kann. Weil ich das Testen ernst nehme, probiere ich dann aber auch noch die übrigen Sorten. Wie gut! Denn zwei davon sind absolut köstlich: „Grüner Apfel“ und „Sauerkirsche“ in den Farben – ähm – grün und rot. Womöglich bin ich auf das Erscheinungsbild der geliebten Klassiker konditioniert. Wie auch immer: Hallo, Sirup-Entwickler, den Rest könnt ihr wegkippen. Aber für Berliner Weisse grün2 und rot2 würd’ ich mich jederzeit beschimpfen lassen.

Das Testurteil: acht Punkte.

(0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.)